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DOI: 10.1055/s-0030-1261419
Aufbau einer multinationalen Wirt-Pathogen-Interaktionsstudie zu Infektionen durch Nicht-tuberkulöse Mykobakterien im Kindesalter
Hintergrund: Nicht-tuberkulöse Mykobakterien können als fakultativ pathogene, ubiquitär in der Umwelt vorkommende Mykobakterien ein breites Spektrum von Krankheitsbildern verursachen. Dazu zählen die Lymphadenitis colli beim scheinbar immunkompetenten Kleinkind, die chronische pulmonale Infektion bei Patienten mit vorgeschädigter Lunge sowie die disseminierte Infektion bei primärer und sekundärer Immundefizienz. Fragestellung: Welche prädisponierenden Risikofaktoren haben scheinbar gesunde NTM-infizierte Kinder? Welche demographischen und epidemiologischen Einflussfaktoren begünstigen das Auftreten einer NTM-Infektion sowie deren Prognose? Lässt sich anhand der identifizierten Risikofaktoren die scheinbar ansteigende Inzidenz der NTM-Infektion in Europa erklären? Material und Methoden: Etablierung einer multinationalen Wirt-Pathogen-Interaktionsstudie mit Rekrutierung pädiatrischer Patienten mit NTM-Infektionen sowie alters- und geschlechtsgleicher Kontrollpersonen. Aufbau einer Daten- und Biobank für nachfolgende Biomarker-Messungen und statistische Auswertungen entsprechender epidemiologischer, biologischer und klinischer Daten. Ausblick: Durch den Aufbau eines multinationalen, europäischen NTM-Forschungsnetzes sollen die Voraussetzungen für die Rekrutierung ausreichender Fallzahlen für molekularepidemiologische, mikrobiologische und klinische Forschungsprojekte zur Ätiologie und Prognose von NTM-Infektionen geschaffen werden. Ein weiteres Ziel ist das Zusammenbringen von Experten und interessierten Klinikern, Mikrobiologen und Epidemiologen für interdisziplinäre Studien NTM-infizierter Kinder und ihrer Pathogene. Durch die geplante prospektive Weiterverfolgung der Patienten sollen Erkenntnisse zu neuen diagnostischen und therapeutischen Ansätzen gesammelt werden.