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DOI: 10.1055/s-0030-1255001
Langzeitergebnisse der laparoskopischen Ventrosuspension bei Patientinnen mit RVFL-Uterus im Hinblick auf präexistente Endometriose
Fragestellung: Frauen mit retrovertiertem und retroflektiertem (RVFL) Uterus leiden häufig an Dyspareunie, chronischen Unterbauchschmerzen und/oder Dysmenorrhoe. Die laparoskopische Antefixatio ist laut Literatur eine therapeutische Option, Langzeitergebnisse sind jedoch rar. Ziel unserer Studie war 1) zu evaluieren, ob diese operative Methode bei Patientinnen mit RVFL-Uterus gute Langzeitergebnisse bringt und 2) wieweit diese Ergebnisse von dem zusätzlichen Vorhandensein einer Endometriose beeinflusst werden. Methodik: In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden insgesamt 67 Patientinnen eingeschlossen, die sich einer laparoskopischen Antefixationsoperation unterzogen hatten. Die Patientinnen bewerteten mittels Fragebogen die Langzeitergebnisse 10 Jahre nach der Operation. Die Ventrosuspension verlief bei allen Patientinnen komplikationslos. Von den 67 Frauen beantworteten 52 (77,6%) den Fragebogen. Ergebnisse: Die Mehrheit der Patientinnen (63/67, 94%) wurde wegen Schmerzsymptomen operiert. Bei insgesamt 26 Patientinnen (38,8%) wurde im Zuge der Operation eine Endometriose diagnostiziert. Diese Langzeituntersuchung wurde im Schnitt 120 Monate nach der Operation durchgeführt. Die Operation führte zu einer signifikanten Reduktion der Werte der Visual Analog Scale (präoperativ: 6,6±0,2, Langzeitergebnisse: 2,5±1,3; p<0,001). Von den Patientinnen, bei denen keine Endometriose diagnostiziert wurde, gab eine von 35 an (2,9%), dass die Operation nicht zu einer Besserung der Schmerzsymptome geführt hatte, im Gegensatz zu 4 von 15 Frauen (26,7%) der Endometriosegruppe (p=0,024). Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass die laparoskopische Antefixatio bei Frauen mit RVFL-Uterus zu einer deutlichen Besserung einer Schmerzsymptomatik führt. Patientinnen ohne Endometriose erzielen dabei allerdings deutlich bessere Langzeitergebnisse als Frauen mit Endometriose.