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DOI: 10.1055/s-0030-1254997
Operative Behandlung des Prolapsus vaginae et uteri totalis mit Uteruserhalt, mit vorderem und hinterem Prolift
Fragestellung: Ist bei einem Totalprolaps des Uterus eine Hysterektomie notwendig?
Methodik: In den Jahren 2005 bis 2008 wurden an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Landeskrankenhauses Leoben 103 Patientinnen mit einem Proliftsystem in der Behandlung von Beckenbodensenkungen behandelt. Davon wurde bei 30 Frauen der Uterus erhalten. Die Patientinnen wurden prä- und 12 Monate postoperativ einer klinischen Untersuchung, einem Stresstest und einer urodynamischen Abklärung unterzogen.
Ergebnisse: Bei der Kontrolluntersuchung nach 12 Monaten zeigte sich ein Rezidivdeszensus Grad III bei 3 Patientinnen, bei 2 Frauen lag eine Zystozele und bei 2 Patientinnen eine Rektozele I. Grades vor. In keinem Fall kam es intraoperativ zu einer Verletzung der Harnblase oder des Rektum. In einem Fall musste ein Hämatom revidiert werden. Bei insgesamt 4 Frauen kam es zu einer Arrosion des Netzes in die Scheide. In diesen Fällen wurde der Netzanteil operativ entfernt. 3 Patientinnen bei denen der Uterus durch den Primäreingriff nicht reponiert werden konnte, wurden nach 3 bzw. 4 Monaten problemlos einer vaginalen Hysterektomie zugeführt. 23 Frauen würden diesen Eingriff mit Netz wieder durchführen lassen, 4 Patientinnen beantworteten die Frage indifferent und 3 Patientinnen waren unzufrieden. Schlussfolgerung: Der Uteruserhalt mit einem vorderen und hinteren Prolift stellt eine Alternative zum klassischen Vorgehen mit Hysterektomie dar. Intraoperative Komplikationen sind selten, postoperativ steht das Problem der Netzarrosion im Vordergrund.