Geburtshilfe Frauenheilkd 2010; 70 - P36
DOI: 10.1055/s-0030-1254952

Plazentavolumen bei Zwillingsschwangerschaften

V Tauscher 1, M Metzenbauer 1, E Hafner 1, K Philipp 1
  • 1Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie, Donauspital Wien

Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, das Plazentavolumen zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche bei Zwillingsschwangerschaften mit dem von Einlingen des gleichen Gestationsalters zu vergleichen. Methodik: Diese Studie umfasst Zwillingsschwangerschaften der Jahre 2007 bis 2010, bei denen das Plazentavolumen (PV) am Ende des ersten Trimenons mittels dreidimensionalem Ultraschall vermessen wurde. Weiters wurden die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) und die Position der Gemini erhoben. Der vorangehende Zwilling wurde – wie allgemein üblich – als Fetus 1 bezeichnet, der höher gelegene als Fetus 2. Der Plazentaquotient (Plazentavolumen/SSL) wurde berechnet und mit dem Wert von Einlingsschwangerschaften des gleichen Schwangerschaftsalters mittels t-Test verglichen. Ergebnisse: Der durchschnittliche Plazentaquotient der 1. Feten bei Zwillingsschwangerschaft betrug 0,83, verglichen mit 0,73 der 2. Feten und 0,91 bei Einlingen. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den Plazentaquotienten bei Einlingen und den 1. Feten (T=–2,31, p=0,0210) und bei Einlingen und den 2. Feten (T=–5,56, p<0,0001). Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass es signifikante Unterschiede zwischen den Plazentagrößen von Einlingen und Mehrlingen gibt. Die zweiten Zwillinge zeigten eine kleinere Plazenta als die ersten und diese wiederum eine kleinere Plazenta als die Einlinge. Ein möglicher Grund für den Größenunterschied zwischen den Plazenten der ersten und zweiten Zwillinge könnte darin liegen, dass die Blutversorgung der Plazenten der führenden Feten durch die bessere bzw. nähere Versorgung aus dem Gefäßbett der Aa. Uterinae optimaler gewährleistet ist.