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DOI: 10.1055/s-0030-1254951
Management hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen in Österreich – Wie behandeln Österreichs Geburtshelfer?
Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluierung des Managements hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen in Österreichs Spitälern, mit besonderer Rücksichtnahme auf die Umsetzung der Leitlininie der AG Gestose/Schwangerschaftshochdruck für Diagnostik und Therapie der hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen. Methodik: Es handelte sich um eine geblindete Auswertung von Fragebögen, die von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde des AKH Wien 2008 erstellt und zur Evaluierung der diagnostischen und therapeutischen Methoden hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen an die Vorstände aller Abteilungen für Gynäkologie und Geburtshilfe in Österreich ausgeschickt wurden. Der Fragebogen setzt sich aus 34 Fragen und drei Fallbeispielen zusammen, die Aufschluss über die Größe der jeweiligen Abteilung, die gültige Definition hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen sowie deren ambulante und stationäre Betreuung gaben. Weiters wurde die medikamentöse Therapie, Prophylaxe und Prävention hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen abgehandelt. Mehrfachantworten waren möglich. Es wurden 28 konklusiv ausgefüllte Fragebögen retourniert und deskriptiv ausgewertet. Ergebnisse: Bei den ausgewerteten Abteilungen handelte es sich laut Fragebogen um 9 (32%) Abteilungen mit einer Geburtenrate <500, 11 (39%) mit einer Rate von 500–1000 und 8 (29%) Abteilungen mit >1000 Geburten pro Jahr. Zur Diagnosestellung einer Präeklampsie wurde der Fragebogen in 39,3% der Fälle entsprechend der gängigen Definitionen der Leitlinie der AG Gestose/Schwangerschaftshochdruck beantwortet. Betreffend der Kriterien bei stationärer Aufnahme einer Patientin mit Schwangerschaftshochdruck gaben 17 (60,7%) Spitäler an, sich an die Leitlinie der AG Gestose/Schwangerschaftshochdruck zu halten. 9 (32,1%) führten andere Leitlinien an, 6 davon befolgen Leitlinien, die mit jener der AG Gestose/Schwangerschaftshochdruck übereinstimmen. Als Therapieziel bei der Blutdrucksenkung streben 6 (21,4%) Krankenhäuser einen diastolischen Blutdruck ≤100mmHg an, 5 (17,8%) einen Blutdruck von ≤140/90mmHg. 8 (28,5%) Spitäler sehen ihren Zielblutdruck ≤160/100mmHg. Schlussfolgerung: Obwohl die Einführung der Leitlininie der Arbeitsgemeinschaft Gestose/Schwangerschaftshochdruck im Jahr 1999 zu einer weitgehenden Harmonisierung der Definition und Therapie der hypertensiven Schwangerschaftserkranungen geführt hat, besteht in der Umsetzung für die tägliche Praxis ein deutliches Verbesserungspotential.