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DOI: 10.1055/s-0030-1254948
Pränatale genetische Analyse mittels DNA-Microarray Technologie bei Feten mit angeborenen Herzfehlern
Fragestellung: Bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern ermöglicht die Chromosomenanalyse mittels DNA-Microarray basierten Technologien die Aufdeckung von submikroskopischen Chromosomenaberrationen, auch wenn diese mit klassischen zytogenetischen Methoden (G-Bänderung) primär nicht nachgewiesen werden konnten. Wir haben untersucht, ob die DNA-Microarray Technologie auch pränatal hilfreich ist. Methodik: Sieben konsekutive Einlingsschwangerschaften mit fetalen Herzfehlern mit oder ohne Begleifehlbildung und unauffälligem Karyotyp in der klassischen zytogenetischen Analyse (6 Amniozentesen, 1 Chorionzottenbiospie) wurden mittels Affymetrix Gene Chip 6.0 Array untersucht. Ergebnisse: Bei 3/7 Feten (43%) wurden Chromosomenaberrationen nur mittels DNA-Microarray, nicht aber mittels klassischer zytogenetischer Analyse gefunden. Bei einem Fetus mit komplexem Herzvitium (hypoplastisches Linksherz, Aortenhypoplasie) wurde eine 173 kbp Deletion im Bereich des Chromosomenbandes 7q11.23 mit Beteiligung von GTF2I und GTFIRD2 (Williams-Beuren Region) gefunden. Eine 9.187 kbp Deletion des Chromosomenbandes zwischen 15q26.1–15q26.3 wurde bei einem Fetus mit einem komplexen Fehlbildungssyndrom (angeborene Zwerchfellhernie, intrauterine Wachstumsretardierung, Ventrikelseptumdefekt) nachgewiesen. Eine Mosaik Trisomie 7 konnte bei einem Fetus mit einer singulären Nabelschnurarterie, einer Wirbelsäulendeformation, einer zerebellären Hypoplasie und einem angeborenen Herzvitium nachgewiesen werden. Mittels FISH konnte eine Mosaik Trisomie 7 in 5 von 100 Zellen bestätigt werden. Schlussfolgerung: Wir zeigen, dass die DNA-Microarray Technologie bei Feten mit angeborenen Herzfehlern zusätzliche Informationen zur klassischer zytogenetischer Analyse liefern kann. Eine Implementierung von DNA-Microarray Anaylse in der pränatalen genetischen Diagnostik scheint sinnvoll.