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DOI: 10.1055/s-0030-1254922
Vergleich von Dopplermessungen der Arteria uterina zwischen Einlings- und Geminigraviditäten in der 22. SSW
Fragestellung: Gibt es Unterschiede in den Dopplermessungen der Arteria uterina zwischen Einlings und Zwillingsschwangerschaften? Methodik: Es wurden 2.000 unselektierte konsekutive Einlingsgraviditäten und 112 mono- und dichoriale Zwillingsschwangerschaften, die von 2006 bis 2009 an unserer Abteilung zum Organscreening zwischen der 21. und 23. Schwangerschaftswoche vorstellig wurden, analysiert. In beiden Gruppen war eine spontane Konzeption zwingend. Gemessen wurde der Pulsatility Index (PI) der Arteriae uterinae und das Vorhandensein oder die Abwesenheit eines Notching ermittelt. Anschließend wurde der mittlere PI der beiden A. uterinae in der Gruppe der Einlingsschwangerschaften sowie in der Gruppe der mono- und dichorialen Geminischwangerschaften berechnet. Das Vorhandensein eines Notching wurde als numerischer Wert dargestellt (0=kein Notching, 1=angedeutetes Notching, 2=eindeutig vorhandenes Notching). Für die Bestimmung des Mittelwerts des Notching wurde in gleicher Weise für beide Gruppen vorgegangen. Die statistische Analyse eines möglichen Unterschiedes zwischen den Gruppen erfolgte mittels t-Test. Ergebnisse: Der Mittelwert des PI bei den Einlingsgraviditäten lag bei 0,92, bei den Gemini bei 0,79 (p<0,0001). Der Mittelwert des (numerischen) Notchingwertes betrug bei den Einlingen 0,36 und bei den Zwillingen 0,26 (p=0,0856). Schlussfolgerung: Es gibt einen statistisch signifikanten Unterschied in den PI-Werten von spontanen Einlingsgraviditäten im Vergleich zu spontanen Geminischwangerschaften. Der mittlere PI ist bei den Zwillingen niedriger als bei den Einlingen. Die Unterschiede bezüglich des Vorhandenseins eines Notching sind nicht signifikant. Als Ursache für die niedrigeren Widerstandswerte der Arteria uterinae könnte die vergrößerte Plazentaoberfläche durch das Vorhandensein zweier Plazenten gesehen werden. Es gibt jedoch bisher noch keine Normogramme für die Widerstandswerte der Arteria uterinae bei Zwillingsschwangerschaften. – Für die klinische Routine wäre dies wünschenswert.