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DOI: 10.1055/s-0030-1254723
Das Buried-Bumper-Syndrom – Endoskopische Problemlösung nach chirurgischer Therapie (Kasuistik)
Einleitung: Nach PEG-Anlage kann ein dauerhafter Zug auf die PEG und/oder mangelnde regelmäßige Mobilisation der Halteplatte, zur Überwucherung durch Magenmukosa, bis hin zum Verschluss der Ernährungssonde führen. In dieser Kasuistik führte die operative Therapie zu einer Komplikation, die eine endoskopische Intervention nach sich zog.
Problemstellung: Ein 48-jähriger Patient, mit schwerem Hirnschaden nach SAB, wurde seit 2 Jahren über eine PEG ernährt. Bei Hinweisen auf eine PEG-Dysfunktion erfolgte eine ÖGD, die den klinischen V.a. einen Buried-Bumper bestätigte (1). Eine endoskopische Lösung der Halteplatte gelang nicht, so dass ein operatives Vorgehen erforderlich wurde.
Es wurde laparaskopisch mit Entfernung der PEG eine umschriebene Magenwandteilresektion durchgeführt. Abgesichert durch mehrere GHIA-Klammernahtreihen und zusätzliche Übernähung, erfolgte in gleicher Sitzung die intragastrale Einlage eines Jejunocat.
Nach zwei Tagen wurde aufgrund einer Hämatemesis eine erneute ÖGD durchgeführt. Es zeigte sich ein ausgeprägter Retentionsmagen mit schwerer Refluxösophagitis. Ursächlich war ein durch die operative Übernähung komplett verlegter corpoantraler Übergang. (2) Nur mit Mühe gelang es diese Enge endoskopisch zu passieren. Im Antrum zeigte sich die neu angelegte Ernährungssonde.
Zwei Tage später war die Ernährungssonde durch Tablettenbestandteile verlegt. Ein Freispülen gelang nicht.
In der erneuten ÖGD fand sich, wie erwartet, der bekannte Situs mit nun durch Tabletten verschlossener Sondenspitze (3).
Problemlösung: Eine mechanische Lösung durch einen von außen eingeführten Stahldraht (unter endoskopischer Kontrolle) gelang nicht, ebenso wenig eine endoskopische Kürzung.
Somit wurde die PEJ außen skelettiert und mit einem PEG-Durchzugsfaden verbunden (4). Die Sonde wurde mit anhängendem Faden, unter Schutz des noch frischen Stichkanals durch eine Plastikkanüle, oral extrahiert. Dort wurde in typischer Weise eine PEG mit dem Faden verbunden und es folgte im Gegenzug die PEG-Anlage. Die Korrekte Lage der inneren Halteplatte, im Besonderen die Passage der corpoantralen Enge, konnte anschließend endoskopisch dokumentiert werden (5). Der weitere Verlauf blieb ereignisfrei.
Zusammenfassung: Nicht immer ist die Therapie eines Buried-Bumper-Syndroms auf einem für Patienten schonenden endoskopischen Weg möglich.
Bei diesem Patienten kam es zu einer ungewöhnlichen operativen Komplikation. Über Umwege konnte dennoch, mit endoskopischer Hilfe, eine für den Patienten günstige Lösung gefunden werden.