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Ein hepataler Pleuraerguss ist eine Komplikation bei Leberzirrhose und wird als solcher definiert wenn zusätzliche primäre Herz- und Lungenerkrankungen fehlen.
In ca. 5–10% stellt ein Pleuraerguss eine relevante Komplikation bei Leberzirrhose als eine Form der portalen Hypertension dar. Der Mechanismus ist nicht geklärt, dürfte jedoch multifaktoriell der Bildung von Aszites ähnlich sein. Wir berichten von vier Patienten (mean 61,5 a 8), (Child 8,5; MELD 12 Pkt.) mit einer Leberzirrhose und neu aufgetretenem, nur rechtsseitigem, therapierefraktärem Pleuraerguss, welcher repetitiver Parazentesen zugeführt werden musste, bei fehlendem bis geringem Aszites. Bei allen Patienten wurde die portale Hypertension mittels HVPG (hepatic venous pressure gradient) bestätigt (mean HVPG: 21,5mmHg). Aus dem Pleurapunktat konnte durch einen Albumingradienten über 1,1 und einem GEW Gradienten unter 0,5 auf einen portalen Pleuraerguss rückgeschlossen werden. Sekundäre Ursachen wurden mittels Echokardiografie bzw. Rechtsherzkatheter und Thorax CT ausgeschlossen. Insgesamt waren in den 3 Monaten vor der TIPS (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt) Implantation 24 Pleurapunktionen notwendig. Zwei Patienten erlitten einen Evakuationspneumothorax, der mit einer Bülaudrainage versorgt werden musste. Wir haben unsere Patienten einer TIPS Implantation zugeführt, wodurch der HVPG um 62% (im Mittel auf 8mmHg) gesenkt werden konnte.
Nach der TIPS Implantation waren bei keinem Patienten weitere Pleurapunktionen notwendig. Weiters zeigte sich die Leberfunktion stabil mit einem durchschnittlichen MELD von 13 und Child Score von 7,5. Es konnten Diuretika eingespart und die Lebensqualität verbessert werden. Bei drei Patienten führten vorübergehende Episoden einer Enzephalopathie zu einer Hospitalisierung. Bei einem Patienten war eine TIPS Reduktion notwendig. Anhand dieser Beobachtungen könnte eine TIPS-Anlage bei Pleuraerguss als Komplikation der portalen Hypertension eine gute Therapieoption sein.