ergopraxis 2009; 2(4): 14
DOI: 10.1055/s-0030-1254387
wissenschaft

Umzug – Ergotherapeuten können unterstützen

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Publikationsdatum:
21. Mai 2010 (online)

 

Ergotherapeuten sollten sich aufgrund ihres betätigungsorientierten Ansatzes stärker an Umzügen von Menschen mit psychischen Erkrankungen beteiligen. Zu diesem Ergebnis kamen die Ergotherapeuten Sabine Plaehn und Maike Bamberger von der niederländischen Hogeschool Zuyd in Heerlen innerhalb ihrer Bachelorarbeit.

Sie interviewten zum einen sechs Menschen mit psychischen Erkrankungen, die bereits aus einem Wohnheim ausgezogen oder gerade am Umziehen waren. Zum anderen befragten sie vier Betreuer aus unterschiedlichen Bereichen: Krankenpfleger, ambulante, sozialpädagogische sowie gesetzliche Betreuer. Die Fragen der Forscher zielten auf die Erfahrungen mit den Umzügen der Betreuten. Sowohl die Literaturrecherche als auch die Antworten ihrer Teilnehmer zeigten, dass ein Umzug in verschiedenen Phasen verläuft. Er beginnt mit der Entscheidung zum Umzug und endet damit, dass sich der Umziehende in seiner neuen Wohnung einlebt. In jeder Phase steht der Betroffene vor neuen Anforderungen an seine Handlungskompetenz. Er muss den Umzug beispielsweise in einer bestimmten Zeit bewältigen. Nach den Interviews diskutierten fünf Ergotherapeuten aus verschiedenen Bereichen diese Ergebnisse innerhalb einer Fokusrunde. Sie sahen es als vorrangiges Ziel an, den Umzug „gesund” zu bewältigen. Es sei nicht so wichtig, dass der Betroffene alle Aktivitäten selbst durchführt. Vielmehr sollten Ergotherapeuten dort Unterstützung bieten, wo sie sich der Betroffene wünscht. Ergotherapeuten könnten auch einzelne Teilaufgaben wie die Gestaltung der Wohnung begleiten. Dazu müsse jedoch die Betreuungsarbeit stärker als ergotherapeutisches Aufgabenfeld ausgebaut werden.

Nach Meinung der Forscher sollten Ergotherapeuten begleitend, beratend und koordinierend in den Umzug eingreifen, damit die Betroffenen Handlungsprobleme überwinden und Stress reduzieren können.

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ergoscience 2009; 4: 2–11