ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2010; 119(4): 158-163
DOI: 10.1055/s-0030-1254367
Wissenschaft
Endodontologie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Guttapercha- vs. Sealeranteil nach Instrumentation doppelt gekrümmter Wurzelkanäle

Canal Space Occupied by Gutta-percha and Sealer after Instrumentation of Double Curved CanalsR. Beer1 , S. Beer2 , M. Teich1
  • 1Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Witten
  • 2Universitätsklinikum Münster, Poliklinik für Kieferorthopädie, Münster
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Publication Date:
30 April 2010 (online)

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In dieser Untersuchung wurde die neueste Generation thermoplastischer Wurzelfüllmaterialien mit Trägersystem untersucht. Um eine absolut dichte Obturation gewährleisten zu können, ist es essenziell, eine gute Wandständigkeit der einzelnen Füllkomponenten zu erreichen. Überprüft werden sollte das Verhalten dieser Komponenten zum einen in Abhängigkeit von 5 verschiedenen maschinell betriebenen Nickel-Titan-Instrumenten, zum anderen in der Abhängigkeit von der Erfahrung des Behandlers bei der Formgebung der Kanäle. Aus diesem Grund wurde das Untersuchungsgut in 2 Gruppen aufgeteilt. Die eine wurde von einem systemerfahrenen Endodontologen, die andere von einer unerfahrenen Studentin bearbeitet. Beide benutzten die gleichen Instrumente in gleicher Anwendung. Der Abfüllvorgang wurde ausschließlich vom erfahrenen Behandler getätigt. Von besonderem Interesse war das Verhalten des Kunststoff-Trägerstiftes, da er bei direktem Kontakt mit der Kanalwand eine potenzielle Undichtigkeit darstellt. Er dient laut Hersteller nur als Transportmedium. Dieses Phänomen wurde als prozentualer Anteil Guttapercha/Sealer zum Ausdruck gebracht. Der Teil, welcher nicht von Guttapercha und/oder Sealer eingenommen wird, stellt das eben beschriebene Phänomen dar. Es wurden insgesamt 80 Kanäle in Kunststoffkörpern aufbereitet und abgefüllt.

Den höchsten prozentualen Anteil Guttapercha/Sealer an der Kanalwand erzielten diejenigen abgefüllten Kanäle, welche zuvor von der Studentin mit der Kombination aus ProTaper und ProFile aufbereitet wurden. Die anderen Kanäle konnten weitestgehend ähnliche Werte aufweisen, mit Ausnahme der mit der M-File und der Studentin bearbeiteten Kanäle. Diese wiesen einen hoch signifikant niedrigeren Wert auf. Besonderer Aufmerksamkeit ist der großen Streubreite der von der Studentin erzielten Werte zu schenken. Der systemerfahrene Behandler erreichte eine konstante Benetzung des Kanals mit Guttapercha/Sealer zu 76 % mit allen Systemen.

The aim was to examine the quality of obturation after canal preparation with five different rotary NiTi systems by clinicians of different experience. Half of the canals were prepared by an experienced endodontist and the other half by an undergraduate student. All instruments were used according to manufacturer's recommendations. After canal preparation all obturations were carried out by the endodontist.

The behaviour of the plastic carrier and its contact with the canal wall may result in leakage. According to the company the carrier is a transport medium and only gutta percha or sealer should be in contact with the canal wall. Therefore the percentage of gutta-percha/sealer in contact with the canal wall was measured, as the remaining percentages indicate contact of the carrier. A total of 80 simulated s-shaped canals were prepared and obturated.

The highest percentage of gutta-percha/sealer in contact with the canal wall was found in the canals being prepared by the student using the ProTaper and ProFile instruments. The other canals showed comparable results with except for canals prepared by the student with M-files. These showed significantly lower percentages of gutta-percha/sealer contact to the canal wall. The experienced clinician was able to achieve an average of 76 % gutta-percha/sealer percentage with all systems.