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DOI: 10.1055/s-0030-1253867
HbA1c als zuverlässiges Diagnosekriterium des Typ-1-Diabetes im Kindes- und Jugendalter
Hintergrund: Das „Expert Committee on the Diagnosis and Classification of Diabetes Mellitus“ hat vorgeschlagen, zur Diagnosestellung eines Diabetes den HbA1c-Wert zu verwenden. Daten zur Wertigkeit der HbA1c-Bestimmung bei Diagnose eines Typ-1-Diabetes im Kindes- und Jugendalter liegen nicht vor.
Ziel: Die Bestimmung von Sensitivität und Spezifität des HbA1c-Wertes bei Manifestation eines Typ-1-Diabetes im Kindes- und Jugendalter.
Methoden: Insgesamt wurden 184 Kinder und Jugendliche mit Blutzuckerwerten >200mg/dl in die Untersuchung eingeschlossen: 84,8% (n=156, mittleres Alter 9,0 Jahre) mit Diabetesmanifestation, 15,2% (n=28, mittleres Alter 6,1 Jahre) mit transienter Hyperglykämie. Die HbA1c-Bestimmung erfolgte mit einem DCA2000-Gerät (Bayer®).
Ergebnisse: Patienten mit Typ-1-Diabetesmanifestation (n=156) hatten HbA1c-Werte zwischen 6,6% und >14% (Mittelwert [SD] 11,4 [2,0]%). In der Patientengruppe mit transienter Hyperglykämie (n=28) waren die HbA1c-Werte zwischen 4,5% und 6,1% (Mittelwert [SD] 5,3 [0,4]%). Alle Patienten mit HbA1c-Werten größer als 6,35% hatten eine Typ-1-Diabetesmanifestation. Bei allen Patienten mit HbA1c-Werten kleiner als 6,35% konnte ein Typ-1-Diabetes ausgeschlossen werden. Sensitivität und Spezifität betragen damit jeweils 100%.
Schlussfolgerung: Entgegen seitheriger Empfehlung kann der Typ-1-Diabetes im Kindes und Jugendalter mithilfe des HbA1c-Wertes zuverlässig diagnostiziert oder ausgeschlossen werden.