Diabetologie und Stoffwechsel 2010; 5 - FV32
DOI: 10.1055/s-0030-1253760

Im Vergleich zum DPP-4-Hemmer Sitagliptin bessere Blutzuckerkontrolle und Gewichtsreduktion bei Behandlung des Typ 2 Diabetes mit Liraglutid, einem GLP-1 Analogon zur einmal täglichen Gabe (beide Therapien waren mit Metformin kombiniert)

M Nauck 1, M Davies 2, T Bailey 3, E Montanya 4, S Filetti 5, AB Thomsen 6, RE Sondergaard 6, R Pratley 7, W Kern 8
  • 1Diabeteszentrum, Bad Lauterberg, Germany
  • 2University of Leicester, Leicester, United Kingdom
  • 3AMCR Institute, Escondido, United States
  • 4IDIBELL-Hospital Universitari Bellvitge, Barcelona, Spain
  • 5Sapienza University of Rome, Rome, Italy
  • 6Novo Nordisk A/S, Soborg, Denmark
  • 7University of Vermont College of Medicine, Colchester, United States
  • 8Endokrinologikum Ulm, Ulm, Germany

Fragestellung: Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlungen mit Liraglutid und mit Sitagliptin (beide Therapien in Kombination mit Metformin) wurden im Rahmen einer randomisierten, 26-wöchigen, offenen Studie miteinander verglichen.

Methodik: Patienten mit Typ 2 Diabetes, die mit ≥1500mg Metformin unzureichend eingestellt waren (HbA1c 7,5–10%; n=665), wurden randomisiert den Behandlungsgruppen mit 1,2mg Liraglutid (s.c.), 1,8mg Liraglutid (s.c.) oder 100mg Sitagliptin (p.o.) zugeordnet.

Ergebnisse: Die Anfangscharakteristika der Patienten waren in den Gruppen vergleichbar. Ausgehend von einem Anfangs-HbA1c von rund 8,5% waren die Verminderungen mit Liraglutid (–1,2% mit der 1,2mg- und –1,5% mit der 1,8mg-Dosierung) der Absenkung um 0,9% mit Sitagliptin statistisch signifikant überlegen (p<0,0001). Den Zielwert für den HbA1c von <7,0% erreichten mehr Patienten mit 1,2mg Liraglutid (44%) und mit 1,8mg Liraglutid (56%) als mit Sitagliptin (22%; p<0,0001). Die Verminderungen der Nüchternplasmaglukose waren mit Liraglutid (–1,9mmol/l mit 1,2mg und –2,1mmol/l mit 1,8mg) statistisch signifikant stärker ausgeprägt als mit Sitagliptin (–0,8mmol/l; p<0,0001). Die Reduktionen des Körpergewichts waren mit Liraglutid (–3,4kg mit 1,8mg und –2,9kg mit 1,2mg) statistisch signifikant größer als mit Sitagliptin (–1,0kg; p<0,0001). Die Zufriedenheit mit der Behandlung insgesamt (Summe von 6 Scores des Diabetes-Behandlungs-Zufriedenheits-Fragebogens (DTSQ) mit einer Skala von 0 bis 6) war mit 1,8mg Liraglutid höher als mit Sitagliptin (+1,39; p<0,05). Die Anteile der Patienten mit Übelkeit (diese war in den meisten Fällen vorübergehend) waren mit Liraglutid (21% mit 1,2mg und 27% mit 1,8mg) höher als mit Sitagliptin (5%). Die Prozentsätze der Patienten mit leichten Hypoglykämien betrugen in allen Behandlungsgruppen rund 5% (5,4% mit 1,2mg Liraglutid; 5,0% mit 1,8mg Liraglutid und 4,6% mit Sitagliptin). Im Studienverlauf sind keine Pankreatitiden aufgetreten. Hinsichtlich der mittleren Calcitonin-Konzentrationen (1,04–1,11ng/l) gab es zwischen den Behandlungsgruppen in Woche 26 keinen Unterschied.

Schlussfolgerungen: Die Verminderungen von HbA1c und Körpergewicht waren mit Liraglutid statistisch signifikant größer als mit Sitagliptin.