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DOI: 10.1055/s-0030-1253698
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Umsetzung von diagnostischen Empfehlungen bei Herzinsuffizienz – Erwiderung 2
Implementation of recommendations for the diagnosis of heart failurePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. Mai 2010 (online)
Herr Kollege Sertl greift u. a. einige wichtige Aspekte der heutigen, teilweise sehr kontrovers geführten Diskussion über den Sinn und Unsinn von Leitlinien auf. Nun war es nicht das Ziel der Arbeit von Korb et al. [4], erneut den Nachweis zu führen, dass die Leitlinien-konforme Therapie für Patienten einen prognostischen Vorteil bringt, für die Herzinsuffizienz ist dieser Nutzen längst – auch in Deutschland – erbracht [1] [3]. Sondern es wurde die Güte der eigentlich selbstverständlichen Diagnostik der Herzinsuffizienz (und ihrer Dokumentation) in der Praxis analysiert. Meine klinische Erfahrung hat mich gelehrt, dass zu einer korrekten differentialdiagnostischen Abklärung einer Herzinsuffizienz einige Untersuchungen absolut notwendig sind. Die Anamnese alleine reicht auch bei diesem Krankheitsbild für eine art- und stadiengerechte Behandlung in der Regel nicht aus. Die Vermutung ist doch naheliegend, dass ein in der Krankenakte fehlendes EKG (Arrhythmie, Schenkelblock, Z. n. Infarkt, Hypertrophie…?) auch nicht gemacht wurde – das hat mit „Überdokumentation” wenig zu tun, eher schon mit undiszipliniertem Handeln. Gerade die „Beliebigkeitsmedizin” [5] sollte durch die Einführung und Beachtung von Leitlinien für die Diagnostik und Therapie der Vergangenheit angehören. Tatsächlich sind hier auch schon erfreuliche, international gewürdigte Erfolge zu erkennen [2]. Die „Daten im Niedergelassenenbereich” müssen übrigens keineswegs schlechter sein, dafür gibt es keinen vernünftigen Grund!
Literatur
- 1 Flesch M, Komajda M, Lapuerta P. et al . Leitliniengerechte Herzinsuffizienzbehandlung in Deutschland. tsch med Wochenschr. 2005; 130 2191-2197
- 2 Fornasini M, Yarzebski J, Chiriboga D. et al . Contemporary trends in evidence-based treatment for acute myocardial infarction. Am J Med. 2010; 123 166-172
- 3 Komajda M, Lapuerta P l, Hermans N. et al . Adherence to guidelines is a predictor of outcome in chronic heart failure: the MAHLER survey. Eur Heart J. 2005; 26 1653-1659
- 4 Korb K, Hummers-Pradier E, Stich K. et al . Umsetzung von diagnostischen Empfehlungen bei Herzinsuffizienz. Dtsch med Wochenschr. 2010; 135 120-124
- 5 Unschuld P. Ware Gesundheit: Das Ende der klassischen Medizin. C. H. Beck; 2009
Prof. Dr. med. Erland Erdmann
Herzzentrum der Universität zu Köln
Kerpener Straße 62
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