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DOI: 10.1055/s-0030-1253607
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Häufiger Dreifach-Kombination einsetzen – Neuausrichtung der Hypertonietherapie
Publication History
Publication Date:
27 April 2010 (online)
In Deutschland leiden ca. 25-30 Mio. Menschen an Hypertonie, Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Die Prävalenz der Hypertonie ist im Alter besonders hoch: im Alter über 65 Jahre haben 60-70 % eine Hypertonie. Die Gründe für die insuffiziente Therapie sind vielfältig und nicht immer liegt der Fehler auf Seiten der Patienten, erklärt Prof. Carsten Tschöpe, Heidelberg. Hauptsächlicher Grund für die sogenannte "Nodadherence" oder "Noncompliance" von Seiten der Patienten ist, dass der erhöhte Blutdruck kaum oder keine Symptome macht, eine erfolgreiche Therapie aber dagegen zumindest initial schon. Oft steckt nach Tschöpe hinter dem Misserfolg aber auch eine Art "Therapieverweigerung" des Arztes, der nicht den Leitlinien konform therapiert, oder z. B. bei alten Patienten auf eine Therapie ganz verzichtet, obwohl wir seit der Hyvet-Studie [1] wissen, dass auch diese von einer Normalisierung des Blutdrucks profitieren. Bei einem Drittel der Patienten kommt mit einer Substanz der Blutdruck in den Zielbereich. Jeweils ein Drittel benötigt jedoch 2 oder 3 und mehr Substanzen [2], [3]. Mit der Zahl der notwendigen Dosierungen sinkt aber die Therapietreue rasch ab [4]. Auch ist es nicht sinnvoll, so Tschöpe, bei einer Substanz die maximale Dosis auszureizen, denn damit steigen auch die Nebenwirkungen. Besser ist es, früh unterschiedliche Wirkprinzipien in verträglichen Dosen zu kombinieren [5].
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