Rofo 2010; 182 - FO_PO13
DOI: 10.1055/s-0030-1253080

Gewappnet für den Morbus Teutschländer

E Wittl 1, D Roggenland 1, L Kübler 1, V Nicolas 1
  • 1Bergmannsheil Bochum, Radiologie, Bochum

Als tumoröse Kalzinose oder auch als Morbus Teutschländer wird eine sehr seltene benigne metabolische Funktionsstörung unklarer Genese bezeichnet, welche durch ein langsam progredientes Wachstum mit heterotopen, extraskeletalen Kalzifikationen charakterisiert wird und vornehmlich das paraartikuläre Weichteilgewebe um die großen Gelenke betrifft. Ätiologisch liegt am ehesten eine Störung des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels bzw. -haushaltes mit u.a. autosomal-dominantem Erbgang zu Grunde. Sie wird vornehmlich in der schwarz-afrikanischen Bevölkerung aller Altersgruppen beobachtet mit Schwerpunkt im 1. und 2. Lebensjahrzehnt. Eine zunehmende Tumorgröße mit verdrängendem Wachstum und häufig resultierender Einschränkung der Beweglichkeit im Gelenk sowie zunehmende lokale Schmerzen veranlassen die Betroffenen im Verlauf zum Aufsuchen ihres Arztes mit anschließender radiologischer Abklärung.

Um als Radiologe für den Kontakt mit diesem Krankheitsbild gewappnet zu sein, soll hier ein Fallbeispiel einer tumorösen Kalzinose demonstriert werden mit kurzer Beschreibung der klinischen und pathologischen Zeichen dieser seltenen Erkrankung und Vorstellung der umfangreichen Bildbefunde einschließlich radiographischer, computertomographischer und szintigraphischer Aufnahmen. Darüberhinaus werden die letztlich noch nicht gesicherte Ätiologie, differenzialdiagnostische Überlegungen und therapeutische Optionen des Morbus Teutschländer diskutiert.

Lernziele:

  • Strukturierte Demonstration der Bildbefunde bei der tumorösen Kalzinose einschließlich CT, Szintigraphie und konventionellem Röntgen

  • Als Radiologe gewappnet sein für den Fall eines Kontaktes mit diesem seltenen Krankheitsbild

Korrespondierender Autor: Wittl E

Bergmannsheil Bochum, Radiologie, Bürkle-de-la-Camp Platz 1, 44789 Bochum

E-Mail: ellen.wittl@gmx.net