Rofo 2010; 182 - FO_PO10
DOI: 10.1055/s-0030-1253077

Bedeutung bildgebender Verfahren beim diabetischen Fußsyndrom

W Pennekamp 1, D Roggenland 1, P Graziano 1, V Nicolas 1
  • 1Berufgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum

Die Prävalenz des Diab. mell. liegt bei 7%. Ca. 25% der Betroffenen entwickelt im Laufe des Lebens Fußulzerationen, von denen sich wiederum die Hälfte infiziert. Die Kosten für infizierte diab. Fußulzerat. lag in den USA in 2001 bei 10,9 Millarden Dollar. In 20–65% der Fälle liegt auch eine knöcherne Beteiligung im Sinne einer Osteomyelitis vor. Diab. verursachte Fußinfekte sind der häufigste Grund für nicht traumatische Fußamputationen. Etwa alle 30 Sek. wird irgendwo auf der Welt eine Amputation infolge von Diab. vorgenommen. Durch die resultierende geänderte Körpergewichtsbelastung hat die andere Extremität ein erhöhtes Amputationsrisiko in der Folgezeit. Für die Reduktion der Amputationsrate ist die frühzeitige Diagnose essentiell.

Hier sind neben der Erhebung des klinischen Befundes insbesondere bildgebende Verfahren zur Bestimmung des Entzündungs- und Destruktionsausmasses notwendig. Während die Radiographie und CT Demineralisationen, Osteolysen und knöcherne Destruktionen gut darstellt, kann mit der MRT die entzündliche Aktivität und Verteilung optimal dargestellt werden. Es sollte das Ausmass und Lokalität ödematöser Veränderungen, liquider Verhalte oder Abszesse und Destruktionen und Luxationen beschrieben werden. Die betroffenen anatomischen Regionen werden mit der Klassifikation von Sanders und Frykberg beschrieben. Ein Befall des Vorfußes entspricht Sanders I, der Tarsometatarsalgelenke Sanders II, der Chopart-Linie Sanders III, des OSG Sanders IV und des Calcaneus Sanders V. Weitere Klassifikationen des diabetischen Fußes nach Eichenholtz, Sella und Barette, sowie der Armstrong-Klassifikation sind nur in Verbindung der Klinik mit dem radiolog. Befund möglich.

Das Fortbildungsposter gibt eine Übersicht der zur erwartenden bildgebenden Befunde beim diab. Fußsyndrom.

Lernziele:

  • Kenntnis zu erwartender bildgebender Befunde beim diabetischen Fußsyndrom

  • Kenntnis von Klassifikationen des diab. Fußsyndroms

  • Korrekte Klassifikation des diab. Fußes

Korrespondierender Autor: Pennekamp W

Berufgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bürkle-de-la-Canp-Platz 1, 44789 Bochum

E-Mail: werner.pennekamp@rub.de