Rofo 2010; 182 - WI_PO54
DOI: 10.1055/s-0030-1253058

Kosten einer Schädel-MRT an einem Universitätsklinikum

L Egger 1, C Friedrich 1, P Hoffstetter 1, G Schill 1, R Fründ 1, J Rennert 1, N Zorger 1, EM Jung 1, AG Schreyer 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg

Ziele: Evaluation der Kosten einer Kontrastmittel-gestützten MRT des Schädels bei ambulanten, stationären und intensivpflichtigen Patienten und bei intubierten Kindern an einem deutschen Universitätsklinikum. Methode: Auf der Basis eines detaillierten Prozessmodells der vier vorbeschriebenen Szenarien wurde nach aufwendiger Datenerfassung der Gemeinkosten und der Personalkosten an einem deutschen Universitätsklinikum eine detaillierte Berechnung der Betriebskosten durchgeführt. Zudem wurden Fallzahl-basiert die IT-Kosten sowie die Speicherkosten am PACS inkl. der 30-jährigen Archivierung der Daten in die Kalkulation miteinbezogen. Ergebnis: Durch die duale Finanzierung an deutschen Universitätskliniken entfiel bei der Auswertung die Berücksichtigung der Gerätekosten sowie der Mietkosten. Es wurden lediglich die Betriebskosten basierend auf einer Gemein- und Personalkostenanalyse berechnet. Dabei ergaben sich für stationäre Patienten Gesamtkosten von 242,46 € mit einem Personalanteil der Radiologie von 33,7%. Bei ambulanten Patienten ergaben sich Gesamtkosten von 181,97 € mit einem Personalanteil der Radiologie von 37,7%.

Bei intensivpflichtigen, intubierten Patienten ergaben sich inkl. der anästhesiologischen Betreuung für das Klinikum Kosten von 430,24 €, wobei auf die Radiologie 283,13 € entfallen (Personalkosten 32,8%).

Bei der MRT-Untersuchung von Kindern entstanden für das Klinikum Kosten von 616,70 € mit Kosten für die Radiologie von 285,78 € (Personalanteil 34,5%). Schlussfolgerung: In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals eine umfassende Kostenrechnung für Dienstleistungen in der diagnostischen Radiologie an einem Universitätsklinikum durchgeführt. Dies kann eine Grundlage für die künftige Berechnung der GOÄ bzw. OPS werden. Gerade die hohen Kosten für MRT's mit anästhesiologischer Betreuung (Kinder sowie intensivpflichtige Patienten) erzeugen hohe Kosten für das Klinikum und die Radiologie, die gegenwärtig zum Teil noch nicht adäquat von den Kostenträgern abgebildet und erstattet werden.

Korrespondierender Autor: Egger L

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg

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