Rofo 2010; 182 - WI_PO42
DOI: 10.1055/s-0030-1253046

In-vivo Visualisierung des Erythropoetin Rezeptors durch eine innovative EpoR-Sonde

D Doleschel 1, W Lederle 1, J Gätjens 1, M Jarsch 2, O Mundigal 2, A Wessner 2, F Kiessling 1
  • 1Uniklinik der RWTH Aachen, ExMI, Aachen
  • 2ROCHE Diagnostics GMbH, Dept. Cell Biology, TR-BDC-1 Penzberg

Ziele: Als Hauptregulator der Erythropoese wird das Protein Erythropoetin (Epo) häufig für die Behandlung von krebsassoziierter Anämie eingesetzt. Durch die Entdeckung des Erythropoietin Rezeptors (EpoR) in Krebszelllinien wurden viele Epo Studien und Behandlungen abgebrochen, da die Verwendung von Epo eine Förderung des Tumorwachstums zur Folge haben könnte. Um die molekularen Zusammenhänge aufzuklären, entwickelten wir eine innovative EpoR-Sonde, durch die der EpoR mittels Nahinfrarottomographie nachgewiesen werden kann. Methode: Wir verwenden transfizierte HeLa EpoR/EGFP Zellen, sowie die NSCLC Zelllinien H838, und H2030 für die Kontrolle der Bindespezifität der EpoR-Sonde in-vitro (Konz.: 10nMol). Es wurden in-vitro Kompetitionsanalysen durchgeführt, bei denen zusätzlich Epo in einem Verhältnis von 20:1 verwendet wurde. Bindungsanalysen wurden mittels Fluoreszenzmikroskopie ausgewertet.

Die in-vivo Analyse der EpoR-Sonde erfolgte an Xenograft Tumor-tragenden Nacktmäusen (links H2030, EpoR-; rechts H838, EpoR+). Die EpoR-Sonde (Konz.: 20µMol) wurde i.v. injiziert. Nachfolgend wurde die Verteilung der EpoR-Sonde nach 1, 3, 5, 7, 23 und 30h in den Mäusen durch optische Tomographie untersucht. Ergebnis: In-vitro-Experimente bestätigen die Bindung der EpoR-Sonde an den EGFP gekoppelten EpoR in HeLa EpoR/EGFP-Zellen. Nach i.v. Injektion der EpoR-Sonde wurde nach 5h die höchste Konzentration in den EpoR-positiven Tumoren erreicht. Das höchste Tumor/Muskel Verhältnis wurde nach 30h gemessen. Die Anreicherung der EpoR-Sonde in den EpoR-negativen Tumoren war in allen Tieren geringer als in den positiven Tumoren. Ferner reicherte sich die EpoR-Sonde signifikant im Knochenmark der Tiere an. Die Elimination der EpoR-Sonde erfolgte vorwiegend renal. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse bestätigen die Anwendbarkeit der EpoR-Sonde in-vitro und in-vivo. Damit eröffnen sich Möglichkeiten zu der dynamischen in-vivo Erfassung der Epo Anreicherung und zur Ergründung des Einflusses von Epo auf das Tumorwachstum und Vaskularisation.

Korrespondierender Autor: Doleschel D

Uniklinik der RWTH Aachen, ExMI, Pauwelsstraße 20, 52074 Aachen

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