Rofo 2010; 182 - WI_PO9
DOI: 10.1055/s-0030-1253013

Vergleich der MR-Enterographie mit und ohne rektale Kontrastierung bei Patienten mit M. Crohn

C Friedrich 1, N Zorger 1, EM Jung 1, P Hoffstetter 1, G Schill 1, L Egger 1, AG Schreyer 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg

Ziele: Die MR-Enterographie hat sich als diagnostische Methode bei chron. entzündl. Darmerkrankungen in den aktuellen S3 Leitlinien etabliert. In dieser Studie wurde evaluiert, inwieweit die Ergebnisse der MR-Untersuchung des Darmes mit den Ergebnissen der Ileokoloskopie als Referenzmethode korrelieren und ob eine zusätzliche rektale Kontrastierung der Patienten einen diagnostischen Vorteil liefert. Methode: In die Studie wurden 50 Patienten mit bekanntem M. Crohn eingeschlossen, welche zur Aktivitätsdiagnostik der Erkrankung sowohl eine Ileokoloskopie als auch eine MR-Untersuchung in einem Abstand von max. 3 Wochen erhielten. Die Patienten wurden für die MR-Untersuchung randomisiert einer Gruppe, die vor der Untersuchung rektal kontrastiert wurde oder einer Gruppe ohne rektale Kontrastierung zugeteilt. Die Entzündungsaktivität wurde für die Darmabschnitte terminales Ileum, Coecum, Colon ascendens, Colon transversum, Colon descendens, Sigma und Rektum mit einer Einteilung in 4 Aktivitätsstufen sowohl MR-tomographisch als auch in der Ileokoloskopie beurteilt und die Ergebnisse mit und ohne rektale Kontrastierung miteinander und mit der Referenzmethode korreliert. Ergebnis: Die rektale Kontrastmittel-Applikation führte in allen Darmabschnitten zu einem höheren Korrelationswert zwischen der MR-Untersuchung und der Ileokoloskopie. Der Unterschied zwischen den Korrelationen im terminalen Ileum, im Colon ascendens und im Rektum erreichte hierbei statistisch signifikante Werte (p<0,005). Schlussfolgerung: Die MR-Untersuchung des Darmes als nicht-invasive Methode zeigt bei der Beurteilung der Aktivität chron. entzündlicher Darmerkrankungen eine hohe Korrelation mit der Ileokoloskopie als Referenzmethode. Dies trifft insbesondere bei der von den Patienten gut tolerierten zusätzlichen rektalen Kontrastierung zu. Besonders das terminale Ileum als Hauptlokalisation entzündlicher Veränderungen bei M. Crohn lässt sich mit rektaler Kontrastierung sehr gut MR-tomographisch beurteilen.

Korrespondierender Autor: Friedrich C

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg

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