Rofo 2010; 182 - VO411_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252923

Evaluation der online Thermometrie während MR-gestützter RFA zur Prognose des Ablationserfolges

K Jungnickel 1, K Lohfink 1, J Bunke 2, M Ludewig 1, J Ricke 1, F Fischbach 1
  • 1Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Uniklinikum Magdeburg, Magdeburg
  • 2Philips Healthcare, Hamburg

Ziele: Entscheidend für den Therapieerfolg ist eine den Tumor überschreitende Thermoablation. Ziel der Studie war der Vergleich der durch MR-Thermometrie online ermittelten Thermischen Dosis mit der Nekrosezone und dem T2-Kontroll-Bild während einer MR-gestützten Radiofrequenzablation (RFA) in vitro. Methode: Es wurde bei 8 Rinderlebern eine MR-gestützte RFA in vitro durchgeführt. Bildgebung und Thermometrie erfolgte am offenen Hochfeld MRT 1.0 T (Panorama, Philips). Um die Bildgebung während der RFA zu ermöglichen, wurde die Hochfrequenz des RFA-Generators (Rita 1500 X) über einen Tiefpass gefiltert. Die RFA wurde mit einer Rita „Star Burst“ Elektrode durchgeführt, welche auf 4cm ausgefahren wurde. Als temperatursensitive Sequenz wurde eine GE-Sequenz verwendet (FFE, 42ms/20ms/30°), welche die Temperaturabhängigkeit der Protonen-Resonanz-Frequenz (PRF) ausnutzt. Mit der „RealTI“-Software (Philips, Best, und Universität Bordeaux) konnte die Änderung der PRF online in Temperaturkarten und damit in Thermische Dosis umgerechnet werden. Im Anschluss an die RFA wurde eine T2-TSE-Sequenz aufgenommen. Am aufgeschnittenen Präparat wurde die Nekrosezone makroskopisch vermessen und mit der hypodensen Zone des T2-Bildes und der berechneten Thermischen Dosis verglichen. Ergebnis: Es zeigte sich, dass die makroskopisch sichtbare Nekrosezone einen inneren Bereich (Koagulationzone) von 3.40 (±0.15)cm und einen äußeren Bereich (maximale Nekrosezone) von 3.82 (±0.20)cm aufweist. Der hypodense Bereich des T2-Bildes erreichte einen Durchmesser von 3.23 (±0.21)cm und entsprach damit der Größe der inneren Koagulationszone. Die aus den Temperaturkarten errechnete Thermische Dosis hatte eine Breite von 4.40 (±0.37)cm und war damit etwas größer als die maximale Nekrosezone. Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass die Thermische Dosis nicht nur in der Hyperthermie sondern auch bei der Thermoablation zur Prognose des Ablationserfolges einsetzbar ist, jedoch die Ablationszone leicht überschätzt.

Korrespondierender Autor: Jungnickel K

Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Uniklinikum Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

E-Mail: kerstin.jungnickel@med.ovgu.de