Rofo 2010; 182 - VO410_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252916

Vergleich einer automatisierten Auswertung von Konstanzprüfungsaufnahmen mit den derzeit gültigen visuellen und manuellen Auswerteverfahren in der Mammographie

C Weiss 1, D Rühl 2, S Schopphoven 1, ST Adamiec 1, K Bock 3, M Fiebich 2
  • 1Referenzzentrum Mammographie Südwest, Technische Qualitätssicherung, Marburg
  • 2Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Fachhochschule Gießen-Friedberg, Gießen
  • 3Referenzzentrum Mammographie Südwest, Marburg

Ziele: Ist eine automatisierte Auswertung von Konstanzprüfungsaufnahmen mindestens gleichwertig zu dem bisherigen Verfahren der subjektiven, visuellen und manuellen Auswertung gemäß PAS 1054 in der digitalen Mammographie? Methode: Die frei verfügbare Bildanalysesoftware Optimage (CRPHT, Luxemburg) wurde seit Ende 2007 am Referenzzentrum für Mammographie SüdWest für die Auswertung von insgesamt 3000 Aufnahmen der arbeitstäglichen Konstanzprüfung eingesetzt. Die kontrollierten Bilddaten stammen von 25 Vollfelddetektorsystemen vier verschiedener Hersteller und umfassen pro Gerät einen Zeitraum von maximal zwei Jahren. Die grundlegende Voraussetzung für den Einsatz der Software war die Verfügbarkeit von Rohdaten („for processing“). Die Überprüfung erfolgte zusätzlich zu den bisher angewandten Verfahren im Zuge der Bilddatenkontrolle durch das Referenzzentrum gemäß BMV-Ä/EKV Anlage 9.2 Anhang 7. Ergebnis: Die automatisierte Auswertung ermöglichte eine objektive, standardisierte Ermittlung von Bild- und Systeminformationen und bot eine höhere Informationsfülle ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand. Die automatisierte Auswertung der visuellen Strukturen zur Kontrolle des Ortsauflösungsvermögens, sowie der Kontrastauflösung mittels entsprechender Objekterkennungs- und Analysealgorithmen lieferten keine aussagekräftigen Ergebnisse, konnten aber durch andere physikalische Parameter wie Pixelgröße und SNR abgedeckt werden. Schlussfolgerung: Der Einsatz der Software Optimage zur automatischen Konstanzprüfung ist mit aktuell eingesetzten Prüfverfahren kompatibel und kann die visuelle Auswertung durch die Software adäquat ersetzen. Allerdings müssen für einige Prüfgrößen neue Methoden für die Festlegung der Toleranzen entwickelt werden, da die Software mit einer höheren Sensitivität als das menschliche Auge arbeiten kann.

Korrespondierender Autor: Weiss C

Referenzzentrum Mammographie Südwest, Technische Qualitätssicherung, Bahnhofstraße 7, 35037 Marburg

E-Mail: weiss@referenzzentrum-suedwest.de