Rofo 2010; 182 - VO409_7
DOI: 10.1055/s-0030-1252913

Ergebnisse nach interdisziplinärer endovaskulärer Versorgung von Erkrankungen der thorakalen und thorako-abdominellen Aorta

GG Leissner 1, R Jakob 2, F Oertel 3, WA Wohlgemuth 1, H Bruijnen 2, K Woelfle 2
  • 1Klinikum Augsburg, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg
  • 2Klinikum Augsburg, Klinik für Gefäßchirurgie, Augsburg
  • 3Klinikum Augsburg, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Augsburg

Ziele: Ziel dieser Nachuntersuchung war die Bewertung der 30 Tagesmortalität, postoperativen Paraplegierate, stentassoziierter Komplikationen und deren Therapie in Hinblick auf die elektive bzw. notfallmässige Versorgung mittels TEVAR. Methode: Zwischen dem 1.8.04–15.9.09 wurde bei 81 Patienten 81 thorakale endovaskuläre Aortenrepairs durch ein interdisziplinäres Team (Gefäßchirug, interventioneller Radiologe und optional Herzchirurg) durchgeführt. Das Pat.-Durchschnittsalter betrug 65 Jahre (min. 21, max. 88 Jahre). Elektiv wurden 47 Patienten und notfallmäßig 34 behandelt. Die Patientendaten wurden aus einem prospektiv geführten Register entnommen. Die Ursache für die Behandlung stellten thorakale Aneurysmen/penetrierende Aortenulzerationen (41), Typ B Dissektionen (14),thorakoabdominelle Aneurysmen (7),traumatische Rupturen (12) und andere Sonderindikationen (7) dar. Zur Vorbereitung der Stentprozeduren erfolgte in 4 Fällen ein Aszendensersatz sowie bei 18 Patienten ein operatives abdominelles bzw. supraaortales Debranching. Ergebnis: Die 30 Tagesmortalität betrug in der elektiven Gruppe 8,5%(4/47) und in der Notfallgruppe 11,8%(4/34). Ohne routinemäßige Durchführung einer spinalen Liquordruckmessung ergab sich eine Paraplegierate von 2 von 81 (2,4%). Die stentassoziierten Komplikationen umfassten das Auftreten von 8 Endoleaks (Typ 1A/1B) sowie einer Stentdislokalisation; mit Ausnahme der Stentdislokalisation war eine erfolgreiche endovaskuläre Korrektur möglich. Schlussfolgerung: Mit einer durchschnittlichen Mortalitätsrate von 9,9% und einer Paraplegierate von 2,4% stellt TEVAR ein therapeutisches Verfahren mit einem mehr als akzeptablen Risiko für Patienten mit einer hoch komplexen Erkrankung dar. Nach unseren Erfahrungen profitieren auch über 80Jährige von diesem Verfahren. Die wenigen stentassoziierten Komplikationen lassen sich in den meisten Fällen endovaskulär behandeln.

Korrespondierender Autor: Leissner GG

Klinikum Augsburg, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Stenglinstraße 2, 86156 Augsburg

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