Rofo 2010; 182 - VO406_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252889

320-Schicht dynamisches Volumen CT zur Analyse schwerer akuter Pankreatitis in der initalen Phase

S Kandel 1, C Kloeters 1, P Hein 2, H Meyer 1, P Rogalla 1
  • 1University of Toronto, Medical Imaging, Toronto
  • 2Universitätsklinik Berlin Charité, Campus Mitte, Diagnostische Radiologie, Toronto

Ziele: Darstellung von Perfusionsunterschieden zwischen ödematösen und nekrotischem Pankreasgewebe in Patienten in der initialen Phase einer akuten Pankreatitis mithilfe eines 320-Schicht-CT. Methode: 20 Patienten mit klinischem Verdacht auf eine schwere akute Pankreatitis wurde innerhalb von 24 Stunden nach Vorstellung in der Rettungsstelle mittels eines 320-Schicht CT untersucht. Die Patienten erhielten Sauerstoff über eine Atemmaske, um längere Atemanhaltephasen zu unterstützen. Nach intravenöser Gabe von 60ml Kontrastmittel (8ml/s, 350mg Jod/ml) und Bolus-Tracking auf Höhe des rechten Ventrikels, wurden die dynamischen Scans manuell gestartet. 15 Niedrigdosis Scans (100 KV, 45mAs) mit 16cm Scanbreite wurde innerhalb von 90 Sekunden akquiriert. Anschließend folgte, nach zusätzlicher intravenöser Injektion von 90ml Kontrastmittel und einem festen Delay von 30 Sekunden, ein Spiralscan (120kV, Röhrenstrommodulation) des Abdomens.

Nach der automatischen, starren Bildregistrierung, die zur Bewegungskorrektur dient, wurden die absoluten Perfusionswerte mittels der Maximum-Slope-Technik bestimmt und Zeit-Schwächungs-Kurven sowie Perfusionskarten erstellt. Ergebnis: In allen Patienten konnten das komplette Pankreas abgebildet werden. Die automatische Bildregistrierung scheiterte in 2 Patienten, so dass eine manuelle Anpassung erfolgen musste. Die farbigen Perfusionskarten hebten deutlich die Perfusionsunterschiede zwischen ödematösen, nektrotischen und gesunden Pankreasgewebe hervor. Die Perfusionswerte des gesunden Pankreasgewebes langen zwischen 0,67 bis 2,37min-1, und in ödematösen Arealen reichte sie von 0,30 bis 0,89min-1. Im nekrotischen Pankreasgewebe waren keine Perfusionwerte zu messen. Schlussfolgerung: Die Perfusionsdarstellung des gesamten Pankreas ermöglicht die Abgrenzung zwischen Veränderungen im ödematösen Gewebe und Nekrosen in der initialer Phase einer akuten schweren Pankreatitis.

Korrespondierender Autor: Kandel S

University of Toronto, Medical Imaging, 585 University Avenue, M5G 2N2, Toronto

E-Mail: sonja.kandel@uhn.on.ca