Rofo 2010; 182 - VO405_6
DOI: 10.1055/s-0030-1252885

Computerunterstützte Bildgebung zur Optimierung des Therapieerfolges der MR-gesteuerten Radiofrequenzablation von malignen Leberneoplasien

D Schmidt 1, S Clasen 1, A Weihusen 2, H Rempp 1, C Schraml 1, A Boss 1, F Schick 3, C Claussen 1, PL Pereira 4
  • 1Universitätsklinik Tübingen, diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2FraunhoferMeVis, Bremen
  • 3Universitätsklinik Tübingen, Sektion für experimentelle Radiologie, Tübingen
  • 4SLK Kliniken, Radiologie, Heilbronn

Ziele: Evaluierung eines computerunterstützten Therapiemonitoring der MR-gesteuerten RFA von malignen Leberneoplasien im 12-monatigen Follow-up. Methode: MR gesteuerte Radiofrequenzablationen wurden bei n=30 Patienten mit primären (n=12) und sekundären (n=18) Lebertumoren mittels intern gekühlten bipolaren MR kompatiblen RF Elektroden (Celon AG, Treptow, Deutschland) an einem 1,5 T Kernspintomographen (Magnetom Espree, Siemens, Forchheim) durchgeführt. Die mittlere Tumorgröße lag bei 2,6cm (1,0cm-6cm). Der Datentransfer von der MRT-Bedienkonsole auf den MeVis-Rechner erfolgte online während der Sitzung. Das Computerprogramm MeVisSAFIR (FraunhoferMeVis, Bremen) ermöglicht durch manuelle Tumorsegmentierung sowie manuelle Registrierung eine schnelle 2D/3D-Bildanalyse der Tumorablation durch Abschätzung des Sicherheitssaumes. Im 12-monatigen Follow-up erfolgte eine Ergebnisanalyse hinsichtlich kompletter Ablation und/oder Lokalrezidiv. Ergebnis: Der technische Erfolg lag bei 100% (30/30). Die 3D-Tumorvolumenanalyse zeigte eine komplette Tumorablation mit ausreichendem Sicherheitssaum von 1cm initial nach 2 überlappenden Ablationen bei 12/30 der Tumore, wobei 18/30 Tumore in definierten Regionen weniger als 1cm Sicherheitssaum aufwiesen. Nach erneuter gezielter Umpositionierung der Elektrode konnten daraufhin 28/30 Lebertumore komplett abladiert werden. Die computerunterstützte Bildgebung war zur Beurteilung der Ablationszonen und der gezielten Umpositionierung der RF Elektroden hilfreich für eine komplette Ablation der Tumore insbesondere mit einem Durchmesser >3cm. Im 12-monatigen Follow-up zeigte sich bei 1/30 Tumoren ein Lokalrezidiv. Schlussfolgerung: Die computerunterstützte Bildgebung ist effektiv beim Therapiemonitoring der MR-gesteuerten RFA von malignen Leberneoplasien und zeigt eine niedrige Lokalrezidivrate.

Korrespondierender Autor: Schmidt D

Universitätsklinik Tübingen, diagnostische und interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler Straße 3, 72076 Tübingen

E-Mail: diethard.schmidt@med.uni-tuebingen.de