Rofo 2010; 182 - VO404_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252876

CT Angiographie der Becken- und Beingefäße – Die klinische Wertigkeit als Primärdiagnostik

T Werncke 1, KJ Wolf 1, BC Meyer 1
  • 1Charité Campus Benjamin Franklin, Klinik und Hochschulambulanz für Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin

Ziele: Das Ziel der Studie war es die Wertigkeit der CT Angiographie der Becken- und Beingefäße (BBCTA) in der Primärdiagnostik zu untersuchen. Methode: Insgesamt wurden 249 CT-Untersuchungen an 227 Patienten (163m, 64±15a; 64w, 74±12a) im Zeitraum von 09/2009 bis 08/2009 an einem 2×32 Zeilen Dual Energy CT (Somatom Definition, Siemens) durchgeführt. Indikationen zur Untersuchung waren hauptsächlich Aneurysmata (16%) und periphere arterielle Verschlusskrankheiten (67%), akute Verschlüsse (14%) und präoperative Planungen für Fibula- oder Nierentransplantationen (12%) und Traumafolgen (2%). Kardiovaskuläre Risikofaktoren lagen bei 61% der Patienten vor (Diabetes 30%). Die Entlassungs- und OP-Berichte wurden retrospektiv analysiert, ob die Therapieentscheidung anhand der CTA ausreichend und korrekt war. Die Strahlenexposition wurde auf der Basis von CTDIvol Messungen errechnet. Ergebnis: In 244 von 249 Becken- und Bein CT-Angiographien war die klinische Entscheidung basierend auf der initialen BBCTA korrekt für die weitere Therapieplanung. In 4 Patienten (von 85), alle mit kardiovaskulären Risikofaktoren und 3 Patienten mit Diabetes, war nach initialer chirurgischer Therapie eine zusätzliche intraoperative Intervention notwendig. In 42 von 43 Patienten war die initiale interventionelle Planung korrekt. Ausgeprägte Gefäßverkalkungen z.B. durch Diabetes, erschweren die Interpretation der Maximum Intensitäts-Projektionen, jedoch war die klinische Entscheidung nur in einem Fall falsch. Besonders in der präöperativen Planung war die Visualisierung der Kalkplaques wichtig. Die CTDIvol Werte waren 5,7±1,1mGy, was 7,8±1,2mSv (70kg) entspricht. Schlussfolgerung: BBCTA als Primärdiagnostik ermöglicht eine schnelle und zeiteffiziente Diagnostik. Gefäßverkalkungen, welche die Auswertung erschweren und insbesondere bei Patienten mit Diabetes auftreten störte nur in 1/69 Fällen die klinische Entscheidung, was die BBCTA auch für Diabetiker in der Primärdiagnostik einsatzfähig macht.

Korrespondierender Autor: Werncke T

Charité Campus Benjamin Franklin, Klinik und Hochschulambulanz für Radiologie und Nuklearmedizin, Hindenburgdamm 20, 12200 Berlin

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