Rofo 2010; 182 - VO403_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252866

Evaluierung eines computerunterstützten Verfahren zur schnellen automatischen Ablationssondenplatzierung für die minimal-invasive CT gesteuerte RFA maligner Leberneoplasien

D Schmidt 1, J Bieberstein 2, C Schumann 2, C Trumm 3, P Bruners 4, A Weihusen 2, S Clasen 1, C Claussen 1, PL Pereira 5
  • 1Universitätsklinik Tübingen, diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2FraunhoferMeVis, Bremen
  • 3LMU München, Radiologie, München
  • 4RWTH Aachen, Radiologie, Aachen
  • 5SLK Kliniken, Radiologie, Heilbronn

Ziele: Evaluierung der Machbarkeit und Effektivität eines computerunterstützten schnellen automatischen Verfahrens zur optimalen Ablationssondenplatzierung für die CT gesteuerte RFA maligner Lebertumore. Methode: Retrospektiv wurden CT Datensätze (Matrix 512×512, 44–100 Schichten, MSCT) von insgesamt n=28 Patienten nach CT gesteuerter RFA maligner Lebertumore ausgewertet. Dabei wurden von n=3 erfahrenen interventionellen Radiologen jeweils die optimalen Zugangswege bestimmt für die CT gesteuerte RFA von primären sowie sekundären Lebertumoren. Unter Berücksichtigung der Parameter Distanz Tumor/Haut, Riskostrukturen (Rippen, Lunge, epigastrische Gefäße) und Angulationswinkel wurde ein automatischer Algorithmus (MeVislab, CTI Prototyp, FraunhoferMeVis, Bremen) für die Ablationssondenplatzierung zusammen mit einer Interventionssoftware (CTI Prototyp, FraunhoferMeVis, Bremen) entwickelt. Der automatische Algorithmus wurde von n=1 erfahrenen interventionellen Radiologen anhand von n=28 retrospektiven CT Datensätzen evaluiert hinsichtlich Bildverarbeitungsdauer und Vergleich des „besten Vorschlags“ mit den 3 Expertenplatzierungen. In der statistischen Analyse wurde der beste Vorschlag des automatischen Verfahrens korreliert mit den 3 Expertenplatzierungen (JMP IN, SAS Institut, Cary, Vereinigte Staaten von Amerika). Ergebnis: Alle Lebertumore der n=28 CT Datensätze wurden automatisch segmentiert und es erfolgte eine automatische Ablationssondenplatzierung (100%). Die Bildverarbeitungsdauer betrug durchschnittlich 10 sek (±4 sek). Das automatische Verfahren korrelierte zu den 3 Expertenplatzierungen in 90% der Fälle mit 1) brauchbar und sogar besser sowie 2) brauchbar, gleich gut (r=0,91). In den restlichen 10% der Fälle wurde die automatische Platzierung als 3) brauchbar aber schlechter und 4) nicht brauchbar bewertet. Schlussfolgerung: Das automatische Ablationssondenplatzierungsverfahren für die CT gesteuerte RFA von malignen Lebertumoren ist schnell, machbar sowie effektiv.

Korrespondierender Autor: Schmidt D

Universitätsklinik Tübingen, diagnostische und interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler Straße 3, 72076 Tübingen

E-Mail: diethard.schmidt@med.uni-tuebingen.de