Rofo 2010; 182 - VO402_5
DOI: 10.1055/s-0030-1252861

MRT-Ganzkörpersuntersuchungen von Patienten mit negativem PET/CT nach allogener Stammzelltransplantation bei Multiplem Myelom

K Peldschus 1, M Regier 1, T Derlin 2, N Kröger 3, S Klutmann 2, G Adam 1, C Weber 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg, Nuklearmedizin, Hamburg
  • 3Universitätsklinikum Hamburg, Interdisziplinäre Klinik für Stammzelltransplantation, Hamburg

Ziele: Analyse von MRT-Ganzkörperuntersuchungen von Patienten nach allogener Stammzelltransplantation bei Multiplem Myelom, die im F-18 FDG PET/CT keine suspekten Befunde aufwiesen. Methode: Patienten mit PET/CT ohne Nachweis von F-18 FDG anreichernden Läsionen und kontrastmittelunterstützter Ganzkörper-MRT innerhalb von 4 Wochen im Rahmen der Verlaufskontrolle nach allogener Stammzelltransplantation bei Multiplem Myelom wurden retrospektiv identifiziert. Die Ganzkörper-MRT-Untersuchungen wurden mit einem 1.5T MRT (Achieva, Philips Medizinsysteme) in stepping-table-Technik angefertigt. Das Protokoll umfasste koronare T2 STIR, T1 TSE und kontrastmittelunterstützte wasserselektive T1 TSE Sequenzen in 7–8 Körperabschnitten. Knöcherne Läsionen wurden bezüglich des Infiltrationsmusters, der Größe und der Kontrastmittelaufnahme sowie extraossäre Läsionen nach Größe und Kontrastmittelaufnahme von zwei Radiologen im Konsensus beurteilt. Ergebnis: Neunzehn Patienten (11männlich/8 weiblich, Durchschnittsalter: 51,7 Jahre) mit kompletter (16) oder partieller (3) Remission bezüglich Serummarkern wurden eingeschlossen. In 11 Patienten wurden insgesamt 21 fokale Läsionen identifiziert, wovon 47,6% in den unteren Extremitäten und 33,3% im Beckenskelett lokalisiert waren. Die durchschnittliche Größe der Läsionen betrug 2,2±0,95cm. Die Läsionen zeigten nach Kontrastmittelgabe eine durchschnittliche Signalsteigerung von 48,7±34,1% gegenüber dem angrenzenden Knochenmark. Suspekte extraossäre Läsionen wurden nicht nachgewiesen. Schlussfolgerung: Bei Patienten mit negativem PET/CT nach allogener Stammzelltransplantation bei Multiplem Myelom können mit MRT-Ganzkörperuntersuchungen in der Mehrzahl der Fälle kontrastmittelanreichernde ossäre Läsionen nachgewiesen werden, deren Relevanz in weiteren Verlaufsuntersuchungen beurteilt werden muss.

Korrespondierender Autor: Peldschus K

Universitätsklinikum Hamburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

E-Mail: k.peldschus@gmx.de