Rofo 2010; 182 - VO322_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252831

T2-gewichtete 3T MR-Bildgebung der Prostata und des Beckens: Hohe räumliche Auflösung mit paralleler HF-Anregung

J Gieseke 1, N Morakkabati-Spitz 2, E Muscheler 2, R Semrau 2, F Träber 2, AW Willinek 2
  • 1Philips Healthcare, clin. Sci., Bonn
  • 2Radiol. Kl der Universität, MRT, Bonn

Ziele: 3T MR-Bildgebung mit paralleler Hf-Anregung ermöglicht bei T2 gewichteten Aufnahmen eine deutlich höhere räumliche Auflösung bei Prostata- und Beckenaufnahmen in tolerabler Messzeit. Das Signal sollte so hoch sein, dass z. B auf Einsatz einer Endorektalspule verzichtet werden kann. Methode: Eingesetzt wurde in Kombination mit einer 6-Kanal-Phasearray-Spule parallele Bildgebungs- und variable Refokussierungstechnik. Zusätzliche Applikation mit multipler paralleler HF-Anregung unter Kontrolle ihrer Phasen und Amplituden ermöglicht über eine homogene HF-Verteilung drastische Messzeitverkürzungen.

In unserer Studie wurden 13 weibliche (20–68 Jahre) und 11männliche (21–78 Jahre) Probanden und Patienten untersucht. Aufgrund der nicht zumutbaren langen Messzeit wurde bei den Prostatauntersuchungen auf konventionelle Vergleichsaufnahmen verzichtet. Die räumliche Auflösung betrug bei den Becken- bzw. den Prostata-untersuchungen 0.45×0.46×4mm bzw. 0.45×0.46×3mm. Die Messzeitverkürzungen lagen zwischen 30% –50%. Ergebnis: Die 3T MR-Studie der Prostata und des Beckens mit multipler paralleler HF-Anregung waren technisch erfolgreich und bei allen Probanden und Patienten von diagnostischer Bildqualität. Prostatauntersuchungen ohne Endorektalspule wurden von allen Patienten toleriert, insbesondere auch von den Patienten der Verlaufskontrollen. Schlussfolgerung: Multiple HF-Anregung erlaubt eine drastische Messzeitverkürzung ohne Verlust an diagnostische Bildqualität, insbesondere kann bei Prostatuntersuchungen auf eine Endorektalspule verzichtet werden.

Korrespondierender Autor: Gieseke J

Philips Healthcare, clin. Sci., Kiefernweg 31, 53127 Bonn

E-Mail: juergen.gieseke@philips.com