RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0030-1252807
4D-Volumen-Perfusionscomputertomographie von intraaxialen Tumoren
Ziele: Ziel dieser prospektiven Studie war die Evaluation pathologischer Perfusionsparameter mittels der 4D-Volumen-Ganzhirn-Perfusions-CT (VPCT) zur Bestimmung der Gesamtausdehnung perfusionsgestörter Areale bei Patienten mit intraaxialen Hirntumoren. Methode: Patienten mit der Erstdiagnose eines intraaxialen Hirntumors wurden mit einem 128-Zeilen CT (Siemens Somatom Definition AS+) untersucht. Nach biphasischer i.v.-Bolus-KM-Injektion wurde mit repetitivem Multispiralscan-Modus ein Datensatz von 40 Einzelspiralen des gesamten Gehirns aquiriert. Auf den rekonstruierten 3D-MIP-Parameterkarten wurde der gesamte Tumor manuell markiert und dessen Grenzen auf die berechneten 3D-Parameterkarten für das regionale zerebrale Blutvolumen (rCBV), den regionalen zerebralen Blutfluss (rCBF) und die der Permeabilität (PMB) transferiert. Die erhobenen Werte für HU, rCBV, Permeabilität und rCBF wurden mit denen des gesunden Hirngewebes verglichen. Bei allen Patienten erfolgte eine histopathologische Diagnosesicherung. Ergebnis: 46 Patienten mit intraaxialen Hirntumoren wurden eingeschlossen. Bei höhergradigen Gliomen fand sich eine signifikante Erhöhung des rCBV (p=0.002) und der regionalen Permeabilität (p<0.001) gegenüber normalem Hirnparenchym, während bei niedergradigen Gliomen und Lymphomen keine signifikante Abweichung der rCBV-Werte vom normalen Hirngewebe erkennbar war. Intrazerebrale Lymphome zeigten jedoch eine gegenüber dem normalen Hirngewebe signifikant erhöhte Permeabilität (p<0.001). Schlussfolgerung: Mit der VPCT ist die komplette 3-dimensionale Abbildung von intraaxialen Gehirntumoren inklusive der Bestimmung der absoluten Perfusionsparameter möglich. Mit der Erkennung fokaler Störungen der Blut-Hirn-Schranke und der regionalen Erhöhung des CBV kann die VPCT sowohl für die Differenzierung des Tumorgewebes als auch für die Erkennung malignisierter Tumoranteile eine wichtige Zusatzrolle spielen. Insbesondere zur Indentifikation von intrazerebralen Lymphomen kann die VPCT so einen wichtigen Beitrag liefern.
Korrespondierender Autor: Schramm P
Universitätsmedizin Göttingen, Neuroradiologie, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen
E-Mail: p.schramm@med.uni-goettingen.de
Perfusions-CT - Ganzhirnperfusion - Hirntumore