Rofo 2010; 182 - VO314_5
DOI: 10.1055/s-0030-1252791

Bedeutung der Diffusionsgewichtung bei Patienten mit Placentainsuffizienz

HM Bonel 1, L Diedrichsen 1, B Tutschek 2, L Raio 2, M Nelle 3, B Stolz 1, KA Frei 2, R Wiest 4
  • 1Inselspital – Universität Bern, Diagnostische, Interventionelle und Pädiatrische Radiologie, Bern
  • 2Inselspital – Universität Bern, Frauenklinik, Bern
  • 3Inselspital – Universität Bern, Neonatologie, Bern
  • 4Inselspital – Universität Bern, Neuroradiologie, Bern

Ziele: Bedeutung der Diffusion für die Frühdiagnose einer placentaren Insuffizienz in utero Methode: 92 konsekutive zur fetalen MRT überwiesene Patienten wurden prospektiv mit T2w HASTE (half fourier turbo spin echo), T1w FLASH (fast low angle shot) und diffusionsgewichteten EPI (echo planar imaging, 2 Ebenen, b=0, 500, 750, 1000) Sequenzen untersucht. Alle Untersuchungen wurden von 2 geblindeten, unabhängigen Untersuchern bezüglich morphologischer Hinweise auf eine Placentapathologie und ADC Maps ausgewertet. Der geburtshilfliche Ultraschall lieferte Hinweise für eine placentare Insuffizienz bei 32 Patienten. Bei weiteren 11 Patienten mit einem Geburtsgewicht unter der 5. Percentile ergaben sich post partum histopathologische Hinweise auf eine Placentainsuffizienz. Ergebnis: Die Auswertung zeigte einen signifikanten Unterschied zwischen den Patienten mit Placentainsuffizienz und der Kontrollgruppe (175+-23 versus 134+-27 mm2/s, p<0.01). Blutungen und große Infarzierungen der Placentae konnten in der Mehrzahl der Fälle morphologisch erkannt werden, durch zusätzliche Auswertung der Diffusion wurden jedoch zusätzlich zur Sonographie und rein morphologischen MRT falsch negative Entzündungen und Gitterinfarkte korrekt erkannt. Die Sensitivität stieg dementsprechend von 82 auf 100% und die Spezifität von 78 auf 98%. Schlussfolgerung: Die diffusionsgewichtete EPI Sequenz liefert bei Patienten mit Placentainsuffizienz wertvolle Informationen, die über den geburtshilflichen Ultraschall und die morphologischen Sequenzen hinausgehen.

Korrespondierender Autor: Bonel HM

Inselspital – Universität Bern, Diagnostische, Interventionelle und Pädiatrische Radiologie, Freiburgstraße, 3010, Bern

E-Mail: bonel@gmx.ch