Rofo 2010; 182 - VO313_6
DOI: 10.1055/s-0030-1252786

10-jährige klinische Erfahrung der CT gesteuerten Radiofrequenzablation von Osteoid-Osteomen

D Schmidt 1, S Clasen 1, J Schäfer 1, H Rempp 1, CW König 1, S Duda 2, B Erdtmann 3, C Claussen 1, PL Pereira 4
  • 1Universitätsklinik Tübingen, diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Jüdisches Krankenhaus, Radiologie Praxis, Berlin
  • 3Radiologen Praxis, Bad Canstatt
  • 4SLK Kliniken, Radiologie, Heilbronn

Ziele: Darstellung der 10-jährigen klinischen Erfahrung der CT-gesteuerten Radiofrequenz (RF)-Ablation von Osteoid-Osteomen mittels intern-gekühlten monopolaren Einzelelektroden hinsichtlich technischem Erfolg, Komplikationen und klinischem Langzeiterfolg. Methode: Bei insgesamt n=22 Patienten wurde unter Vollnarkose in einem Zeitraum von 1999 bis 2009 eine CT-gesteuerte RF Ablation durchgeführt mittels monopolaren intern-gekühlten Einzelelektroden (Cool-tip, Valleylab, TycoHealthcare, Boulder, USA/aktive Elektrodenlänge: 10mm). Der Nidus wurde mittels manueller und maschineller Bohrung mit einem koaxialen System (Bonopty, Radi Medical System, Uppsala, Schweden und Handakku-Bohrer, Fa. Hager/Meisinger, Deutschland) erreicht. Der technische Erfolg wurde anhand einer CT Kontrolle (Mehrzeilenspiral CT, Siemens Medical Solutions, Forchheim) während der RFA überprüft (Schichtdicke: 2–3mm). Der klinische Langzeiterfolg erfolgte durch Patientenbefragung ermittelt. Ergebnis: Der technische Erfolg lag bei 100%. Der Nidus war in n=19 der Fälle an der unteren Extremität (Femur n=11; Tibia n=7, OSG n=1) und in n=3 der Fälle an der oberen Extremität (Humerus n=1, Ellenbogen n=1, Radius n=1) lokalisiert. Minor Komplikationen (n=2) wurden bei maschineller Bohrung beobachtet (jeweils Abbruch der Bohrerspitze und Weichteilverletzung). Die Hospitalisation betrug durchschnittlich 1,5 Tage (1–2 Tage). Während einer durchschnittlichen Verlaufskontrolle von 65,9 (18–120) Monaten waren n=21 von 22 Patienten ohne Schmerzen und Lokalrezidiv. Bei n=1 Patienten zeigten sich unmittelbar nach der Behandlung erneut vorübergehend Schmerzen ohne Rezidivnachweis. Schlussfolgerung: Die CT-gesteuerte RF-Ablation mittels intern-gekühlten monopolaren Einzelelektroden ist eine effektive und sichere minimal-invasive Methode zur Behandlung von Osteoid-Osteomen mit sehr gutem klinischem Langzeiterfolg. Die manuelle Bohrung hat sich als schonenderes Verfahren herausgestellt bei gleicher Effektivität.

Korrespondierender Autor: Schmidt D

Universitätsklinik Tübingen, diagnostische und interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler Straße 3, 72076 Tübingen

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