Rofo 2010; 182 - VO311_5
DOI: 10.1055/s-0030-1252772

Optimierung der dynamischen MRT der Leber mit Gd-EOB-DTPA – Einfluss der Injektionsgeschwindigkeit

C Schmid-Tannwald 1, K Herrmann 1, M Reiser 1, CJ Zech 1
  • 1Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Ziel dieser Studie war es den Einfluss der Injektionsrate auf die Kontrastierung der Lebergefäße und des Leberparenchyms in der Gd-EOB-DTPA unterstützten MRT der Leber zu evaluieren. Methode: Kontrastmittelunterstützte MRT-Untersuchungen der Leber mit Gd-EOB-DTPA von zwei Patientengruppen, welche aus klinischen Gründen durchgeführt wurde, wurden retrospektiv ausgewertet. Alle Patienten wurden am selben Magnetresonanztomographen mit 1,5 T (Magnetom Avanto, Siemens Medical Solutions) untersucht. In beiden Gruppen wurde eine Care-Bolus Technik nach Kontrastmittelgabe mit einem Power-Injektor verwendet. Die Injektionsrate des Kontrastmittels (25µmol Gd-EOB-DTPA/kg BW) und der 20ml Nacl-Spülung lag bei 1ml/s (n=39) bzw. 2ml/s (n=40). Gemessen wurden die Signalintensitäten der Lebergefäße und des Leberparenchyms. Zudem wurden der prozentuale Enhancement gegenüber der nativen Untersuchung errechnet. Die Signifikanztestung erfolgte mittels des Students t-Testes bei einem Signifikanzniveau von p=0,05. Ergebnis: Das durchschnittliche maximale arterielle Enhancement in der Aorta war in der Gruppe 1 verglichen mit demjenigen der Gruppe 2 signifikant höher (741,83 versus 573,10; p=0,01). Das prozentuale Enhancement in der Aorta war ebenfalls signifikant höher in der Gruppe mit 1ml/s (593,74 versus 427,67p=0,0003). Bezüglich des durchschnittlichen maximalen Enhancements der Pfortader und des Leberparenchyms zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen (p=0,60 bzw. 0,22). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass das arterielle Enhancement in der Gd-EOB-DTPA unterstützten dynamischen MRT der Leber durch eine veränderte Injektionsrate optimiert werden kann. So zeigte eine niedrigere Injektionsrate von 1ml/s diesbezüglich bessere Ergebnisse verglichen zu einer Injektionsrate mit 2ml/s. Dies kann zum Beispiel mit Sättigungseffekten und einer geringeren Proteinbindungsrate bei einem sehr kompakten Kontrastmittelbolus erklärt werden.

Korrespondierender Autor: Schmid-Tannwald C

Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377 München

E-Mail: Christine.Schmid-Tannwald@med.uni-muenchen.de