Evaluierung dilatierter Gallengangsstrukturen nach Applikation des hepatobiliären Kontrastmittels Gd-BOPTA

Ziele: Die Untersuchung der diagnostischen Aussagekraft des hepatobiliären (hb) Kontrastmittels (KM) Gd-BOPTA vor dem Hintergrund benigner und maligner Gallenwegsstenosen. Methode: 106 Patienten mit benigner oder maligner Grunderkrankung in Assoziation mit Gallenwegserweiterung wurden prospektiv vor und nach Applikation Gd-BOPTA (Multihance, Bracco, Milano) mittels MRT untersucht. Die Gallenwegserweiterung wurde für den linken und rechten intrahepatischen Hauptgang (LHD bzw. RHD), sowie den Ductcus choledochus (CBD) anhand von T2 gewichteten HASTE bzw. RARE Sequenzen ermittelt. Analog dazu erfolgte die Erfassung der biliären KM Ausscheidung in einer subregionalen Analyse in der hb Phase (ca. 60 Min. post KM) und die Zusammenfassung in einen Excretions Score (ES). Die Ergebnisse wurden korreliert mit dem Serum-Bilirubinspiegel und den zugrunde liegenden benignen oder malignen Obstruktionsursachen. Ergebnis: Die Gallengangserweiterung zeigte für das Gesamtkollektiv keine signifikante Korrelation mit dem Bilirubinspiegel (r=0,16, p=0,093). Eine signifikant negative Korrelation ergab sich zwischen Bilirubin und ES für alle erfassten Gallenwege (r=-0,41, p<0,001), als auch für dilatierte Gallenwege (r=-0,31, p=0,0012). Bei maligner Gallengangstenose war die hb KM-Ausscheidung signifikanrt reduziert (r=-0,19, p=0,045). Schlussfolgerung: Die Gallegangsmorphologie alleine lässt keine zuverlässige funktionelle Beurteilung bei obstruktiven Prozessen zu. Hier kann die Verwendung hepatobiliärer KM zusätzliche Informationen liefern. Darüberhinaus wird die differenzialdiagnostische Beurteilung der Dignität einer obstruktiven Ursache unterstützt.

Korrespondierender Autor: Seidel R

Univ.-Kliniken des Saarlandes, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kirrbergerstr., 66421 Homburg

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Gallengangsstenosen - hepatobiliäres Kontrastmittel - Magnetresonanztomographie