Rofo 2010; 182 - VO311_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252768

Bestimmung der Wertigkeit der computerunterstützten präinterventionellen Planung und Ergebniskontrolle für die MR gesteuerte RFA von malignen Lebertumoren

D Schmidt 1, S Clasen 1, H Rempp 1, A Weihusen 2, B Kern 1, C Claussen 1, PL Pereira 3
  • 1Universitätsklinik Tübingen, diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2FraunhoferMeVis, Bremen
  • 3SLK Kliniken, Radiologie, Heilbronn

Ziele: Evaluierung der computerunterstützten Bildgebung zur Planung und Therapiekontrolle der MR gesteuerten RFA maligner Leberneoplasien im Vergleich zum konventionellen Vorgehen. Methode: Retrospektiv wurden MR Datensätze vor sowie nach MR gesteuerter RFA von insgesamt n=20 Patienten mit n=20 malignen Lebertumoren (n=5 HCC nach TACE, n=5 HCC, n=5 Metastasen, n=5 Lokalrezidive) mittels des Software-Assistenten MeVisSAFIR (FraunhoferMeVis, Bremen) systematisch analysiert und mit der konventionellen Messmethode („Auge des interventionellen Radiologen“) verglichen. Manuelle Segmentierung und Registrierung der Tumore erfolgte mit konservativer (außerhalb des Tumorrandes) sowie liberaler (innerhalb des Tumorrandes) Segmentierung der Tumor- und Ablationsgrenzen mit jeweils dynamischen T1w und T2w Sequenzen. Die Ergebniskontrolle mit vorgegebenem Sicherheitsabstand von 1cm erfolgte zur Beurteilung einer kompletten Ablation mit farblicher Codierung der Oberflächenabstände Tumor/Ablationsareal. Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer prädiktiver Wert der Ergebnisse wurden bestimmt. Ergebnis: Manuelle Segmentierung und Registrierung aller n=20 Lebertumore erfolgte mit farblicher Codierung der Sicherheitsabstände. Die Sensitivität und Spezifität betrug 89% sowie 75% mit liberaler, 94% sowie 100% mit konservativer Segmentierung (n=15 Tumore ohne Lokalrezidiv, n=5 Tumore mit Lokalrezidiv). Alle n=5 Lokalrezidive wurden mittels konservativer Analyse der Tumorränder durch entsprechende farbliche Codierung richtig erkannt, wobei die liberale Analyse n=3 Lokalrezidive nicht richtig erkannte. Die Tumor- und Ablationsvolumina wurden genauer und um ca. 20% größer bestimmt als mit der konventionellen Volumenmessung. Schlussfolgerung: Die computerunterstützte präinterventionelle Planung und Ergebniskontrolle der MR gesteuerten RFA maligner Lebertumore ermöglicht insgesamt eine genauere Volumenanalyse, wobei die konservative Segmentierung die Ergebniskontrolle hinsichtlich kompletter Ablation verbessert.

Korrespondierender Autor: Schmidt D

Universitätsklinik Tübingen, diagnostische und interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler Straße 3, 72076 Tübingen

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