Rofo 2010; 182 - VO304_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252735

Ergebnisse der intraarteriellen Lyse bei akuter Thrombose der A. basilaris

A Ranft 1, C Vockelmann 1, G Rudel 2, K Mathias 1
  • 1Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Dortmund
  • 2Klinikum Dortmund, Neurologische Klinik, Dortmund

Ziele:Überprüfung der Ergebnisse der intraarteriellen Lyse (IAL) bei akuter Thrombose der A. basilaris in einem 4-Jahreszeitraum. Methode: Ausgewertet wurden die Daten der Patienten, die seit dem Jahr 2005 eine

IAL der A. basilaris erhalten haben. Wir untersuchten den prä- und postinterventionellen Gefäßstatus in Abhängigkeit der Lysedosis und das neurologische Outcome (modifizierter Rankin Score, mRS). Ergebnis: 31 Patienten (12 Frauen, 19Männer) wurden über einen Zugang über die A. vertebralis bei einer akuten Basilaristhrombose lokal lysiert. Das mittlere Alter lag bei 65,5 Jahren (35–84J.). Es konnten 41,9% der Verschlüsse komplett rekanalisiert werden, in 12,9% konnte der Verschluss nicht eröffnet werden. Bei den übrigen Patienten verblieben Restthromben.

Der mRS betrug initial im Mittel 4,6 (2–5). Nach IAL mit im Mittel 44,3ml Alteplase betrug der Score 3,9. 2 Patienten wurden völlig beschwerdefrei entlassen, 4 weitere wiesen einen Score von 1 auf. 5 Patienten verstarben nach der Behandlung Komplikationen (Blutung, Infarkt). 16 Patienten wurden mit einem Score >=4 in die neurologische Rehabilitation verlegt.

Die Analyse der Subgruppen zeigt, dass Patienten mit einem Score <= 4 (11 Patienten)

und einer Symptomdauer <3h deutlicher von der Lyse profitieren. Der Score bei diesen Patienten betrug 2,5 nach IAL mit einer Besserung des Scores um 1,3 Punkte im Vergleich zur Gesamtgruppe (nach Lyse 3,9 Punkte, Besserung 0,9 Punkte). Schlussfolgerung: Patienten mit einem kurzen Zeitfenster und einem Rankin Score von unter 5 Punkten profitieren besonders von der IAL während Patienten mit einem längeren Zeitfenster oder initial großem neurologischen Defizit keinen Vorteil erzielen. Ob diese Patienten von der Behandlung mit einem Thrombektomiesystemein besseres Ergebnis haben, wird untersucht.

Korrespondierender Autor: Ranft A

Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Beurhausstraße 40, 44137 Dortmund

E-Mail: alexanderranft@arcor.de