Rofo 2010; 182 - VO226_6
DOI: 10.1055/s-0030-1252708

Eine 3D-TSE-Sequenz für Bildgebung des Sprunggelenks bei 3T- Ein neuer Blickwinkel?

M Notohamiprodjo 1, M Horng 1, B Kuschel 1, P Bär 2, M Reiser 1, C Glaser 1
  • 1Universitätsklinikum München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Siemens, Sector Healthcare, Erlangen

Ziele: Erprobung einer fettgesättigten Protonendichte-gewichteten (PDfs) 3D-TSE-Sequenz zur Bildgebung des Sprunggelenks bei 3T. Methode: 15 Probanden und 25 Patienten wurden an einem 3T-Scanner mit einer isotropen PDfs 3D-TSE-Sequenz (SPACE) mit optimierten Flipwinkeln und radialer k-Raum-Akquisition untersucht (Voxelgröße 0,6mm iso/Akquisition 6:43min). Signal- und Kontrast-zu-Rausch-Verhältnisse (SNR;CNR) wurden berechnet. Zwei Radiologen verglichen die Abbildung von Knorpel, Bändern und Sehnen und die Detektion von Läsionen dieser Strukturen (5-Punkte-Skala) in freien 3D-Rekonstruktionen mit einer 2D-TSE-Sequenz in 3 Ebenen (Voxelgröße: 0,4×0,4 ×3mm/Gesamtakquisition 12:40min). Die statistische Analyse wurde mit gepaarten t-Tests, die Interreader-Korrelation mit gewichteten kappa-Koeffizienten durchgeführt. Ergebnis: Beide Sequenzen zeigten ein hohes SNR und CNR für Flüssigkeit oder Knorpel, während Strukturen mit typischerweise niedrigem Signal (z.B. Sehnen oder Bänder) in der 3D-Sequenz ein signifikant niedrigeres SNR und somit ein höheres CNR von z.B. Bändern/Flüssigkeit aufwiesen (p<0,01).

In der 3D-Sequenz zeigte sich eine bessere Beurteilbarkeit der medialen und lateralen Kollateralbänder mit signifikantem Vorteil für das Lig. calcaneofibulare (3D-TSE/2D-TSE:4,7±0,8/3,6±1,1) und den vorderen Zügel des Deltabandes (4,9±0,4/3,9±0,7)(p<0.05). Die Knorpelabbildung war in der 3D-Sequenz aufgrund geringerer Partialvolumeneffekten verbessert.

Anzahl und diagnostischen Sicherheit detektierter Läsionen zeigten keinen signifikanten Unterschied, jedoch kamen kleine diskrete Läsionen in der 3D-Sequenz deutlicher zur Darstellung.

Die Interreader-Korrelation war für beide Sequenzen exzellent (κ=0,82–0,84) Schlussfolgerung: 3T und die optimierten Akquisitionstechniken der erprobten 3D-TSE-Sequenz erlauben die Akquisition eines hochaufgelösten isotropen 3D-Datensatzes mit 50% Reduktion der Messszeit und der Möglichkeit freier Angulationen. Die Bildqualität ist derzeitigen 2D-Sequenzen mindestens ebenbürtig.

Korrespondierender Autor: Notohamiprodjo M

Universitätsklinikum München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377 München

E-Mail: mike.notohamiprodjo@med.uni-muenchen.de