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DOI: 10.1055/s-0030-1252705
Rupturen am Footprint der Rotatorenmanschette: Prävalenz und Morphologie in 305 MR-Arthrographien der Schulter mit klinischer Korrelation
Ziele: Evaluierung der Prävalenz und Morphologie von Rupturen an der humeralen Sehneninsertion des M. supra- und infraspinatus (SSP bzw. ISP) in einer Serie von 305 MR-Arthrographien (MR-A) der Schulter mit klinischer Korrelation. Methode: 305 MR-A wurden retrospektiv durch zwei Radiologen ausgewertet. Zielläsion waren: Artikularseitige Partialrupturen (PASTA), gedeckte interstitielle Delaminationen (CID), bursaseitige Partialrupturen (reverse PASTA) und Komplettrupturen (FT) am sogenannten „Footprint“ der Rotatorenmanschette (RM). Die anatomische Lokalisation wurde beschrieben und die Tiefenausdehnung nach Ellman (Grad I-III) klassifiziert. Ergebnis: Bei 110/305 Patienten zeigten sich Rupturen der RM wobei sich bei 63/110 Patienten insgesamt 68 Läsionen an der humeralen Insertion darstellten. Von 34 PASTA-Läsionen betrafen 29 die SSP-Sehne, wobei 20/34 Rupturen anterior lokalisiert waren. CID zeigten sich am häufigsten (17/23) an der posterioren SSP-Sehne und entsprachen in 20/23 Fällen Grad I-Läsionen. Weiter zeigten sich 9 Komplettrupturen und lediglich 2 „reverse“ PASTA. Von den 68 Läsionen betrafen nur 5 die ISP-Sehne oder die SSP/ISP-Übergangszone. Es konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Art der Ruptur und der anatomischen Lokalisation (p=0,317), eine Traumaanamnese (p=0,962), dem Betreiben einer Überkopfsportart (p=0,5533) oder assoziierten Gelenkverletzungen (p=0,769) nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Rupturen an der humeralen Insertion der Rotatorenmanschette sind in Relation zur Gesamtheit der RM-Rupturen häufige Befunde in der MR-A, wobei die SSP-Sehne im Vergleich zur ISP-Sehne deutlich häufiger betroffen ist. Artikularseitige Partialrupturen sind der Hauptteil der Footprint-Läsionen, jedoch sind auch gedeckte Sehnenrupturen (CID) relativ häufig zu finden. Obwohl PASTA-Läsionen tendenziell eher anterior und CID eher am posterior SSP lokalisiert sind, lässt sich hieraus keine statistische Signifikanz ableiten.
Korrespondierender Autor: Schäffeler C
Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Str. 22, 81675 München
E-Mail: schaeffeler@roe.med.tum.de
MR-Arthrographie - Schulter - Footprint der Rotatorenmanschette