Rofo 2010; 182 - VO225_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252695

Prädiktion des Therapieansprechens metastasierter Adenokarzinome: Wertigkeit von ADC- und ktrans-Werten vor Behandlungsbeginn

K Holzapfel 1, AJ Beer 2, C Ganter 1, R Strecker 3, E Rummeny 1, S Metz 1
  • 1Klinikum rechts der Isar, TU München, Institut für Radiologie, München
  • 2Klinikum rechts der Isar, TU München, Nuklearmedizinische Klinik, München
  • 3Siemens Medical Solutions, Siemens, Erlangen

Ziele: Ziel der Studie ist die Evaluation von apparent diffusion coefficient (ADC)- und ktrans-Werten als MR-Biomarker bei der Prädiktion des Therapieansprechens metastasierter Adenokarzinome des Gastrointestinaltraktes (GIT) und der Lunge vor Behandlungsbeginn. Methode: 22 Patienten (15Männer, 7 Frauen, mittleres Alter 67,9±8,4 Jahre) mit histologisch gesicherten, chemonaiven Adenokarzinomen der Lunge oder des GIT wurden an einem klinischen 1,5T MRT (Magnetom Avanto, Siemens) untersucht. Zunächst wurde eine atemgetriggerte, diffusionsgewichtete echoplanare single-shot (SSEPI) Sequenz akquiriert (b Werte 50, 300, 600s/mm2, Schichtdicke: 5mm), gefolgt von einer dynamischen TWIST (time-resolved angiography with interleaved stochastic trajectories)-Sequenz mit Applikation von Gd-DTPA (0,1mmol/kg KG) bei einer zeitlichen Auflösung von etwa 3s für insgesamt 6min. Nach Durchführung einer dreidimensionalen Bewegungskorrektur wurde der Perfusionsparameter ktrans unter Verwendung des Zweikompartmentmodells nach Tofts berechnet (Tissue 4D Software, Siemens). Das Therapieansprechen nach zwei Zyklen Chemotherapie wurde entsprechend den RECIST (Response Evaluation Criteria in Solid Tumors)-Kriterien evaluiert. Ergebnis: Insgesamt wurden 71 Läsionen (Leber: n=54, Lunge: n=14, Nebenniere: n=3, mittlerer Durchmesser: 40,1±15,4mm) analysiert. 42 Läsionen sprachen auf die Chemotherapie an (Responder), 29 Läsionen wurden als Non-Responder klassifiziert. Vor Therapiebeginn zeigten die ansprechenden Läsionen signifikant niedrigere ADC-Werte (×10exp-3 mm2/s) als die nicht ansprechenden Läsionen (0,96±0,15 vs. 1,24±0,21, p<0,01, Mann-Whitney U Test). Die ktrans-Werte (min-1) waren bei den ansprechenden Läsionen tendenziell, jedoch nicht signifikant höher (0,39±0,14 vs. 0,24±0,12, p=0,24). Schlussfolgerung: Unsere Resultate zeigen bei Patienten mit Adenokarzinomen des GIT und der Lunge signifikant niedrigere ADC- und tendenziell höhere ktrans-Werte bei Läsionen, die auf die Chemotherapie ansprechen.

Korrespondierender Autor: Holzapfel K

Klinikum rechts der Isar, TU München, Institut für Radiologie, Ismaninger Str. 22, 81675 München

E-Mail: holzapfel@roe.med.tum.de