Rofo 2010; 182 - VO223_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252677

Lebermetastasen bei neuroendokrinen Tumoren: Behandlung mit transarterieller Chemotherapie (TACE) mittels zwei verschiedener Protokolle

T Vogl 1, T Gruber 1, N Naguib 1, R Hammerstingl 1, NE Nour-Eldin 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.

Ziele: Evaluation der Wertigkeit der repetitiven transarteriellen Chemotherapie (TACE) bei Lebermetastasen neuroendokriner Tumoren bezüglich Tumoransprechen und Überlebensrate mit zwei verschiedenen Protokollen. Methode: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden 48 Patienten (Durchschnittsalter: 61,1 Jahre, Bereich 37–77) mit Lebermetastasen neuroendokriner Tumoren in vierwöchigem Abstand mit TACE behandelt. Die Therapie erfolgte mittels Mitomyin C (Gruppe 1, n=18, im Mittel 10,11 Behandlungen pro Patient, insgesamt 182 Behandlungen) und Mitomycin C in Kombination mit Gemcitabine (Gruppe 2, n=30, im Mittel 10,4 Behandlungen pro Patient, insgesamt 312 Behandlungen). Ergebnis: Alle Patienten tolerierten beide Behandlungsprotokolle gut. In beiden Gruppen gab es geringfügige Nebenwirkungen, aber keine relevanten Komplikationen. Die Ergebnisse der lokalen Tumorkontrolle nach den RECIST-Kriterien ergaben folgende Werte für Gruppe 1: „partial response“ (PR) bei 11,1%, „stable disease“ (SD) bei 50% und „progressive disease“ (PD) bei 38,9% der Patienten. In der Mitomycin C/Gemcitabine-Gruppe beobachteten wir eine PR von 23,33%, SD von 53,34% und PD von 23,33% der Patienten. Die Überlebensrate der Patienten, die nur mit Mitomycin C behandelt wurden, betrug vom Zeitraum der Diagnosestellung bis zum 5. Jahr 11,11% und für Patienten, die in Kombination mit Mitomycin C und Gemcitabine behandelt wurden, 57,1%. Die mediane Überlebensrate vom Zeitpunkt der ersten Diagnosestellung betrug 38,67 Monate für Gruppe 1 und 57,1 Monate für Gruppe 2. Schlussfolgerung: TACE mit Mitomycin C und Gemcitabine zeigt sich bei der Behandlung von Lebermetastasen neuroendokriner Tumoren gegenüber der Monotherapie überlegen bezüglich der lokalen Tumorkontrolle und Überlebenszeiten der Patienten.

Korrespondierender Autor: Vogl T

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt a.M.

E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de