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DOI: 10.1055/s-0030-1252656
Abschätzung der Strahlenexposition der 128-Zeilen 4D Perfusions-CT zur Evaluation der Tumorvaskularität
Ziele: Ziel der Studie war die Abschätzung der effektiven Ganzkörperdosis und der organspezifischen Dosen der 128-Zeilen 4D Perfusions-CT der Lunge, der Leber und des Beckens. Methode: Ein mit Thermolumineszenzdosimetern bestücktes Alderson-Rando-Phantom wurde für die Messungen verwendet. Entsprechend der Richlinien von ICRP 103 wurde die effektive Dosis berechnet. Alle Messungen wurden an einem 128-Zeilen Scanner (Siemens Definition AS+, Forchheim, Deutschland) im adaptiven 4D Spiralmodus mit bidirektionaler Tischbewegung und einer Scanstrecke von 69mm über eine Zeitperiode von etwa 120 s (26 Scans) durchgeführt. Perfusionsmessungen für die Lunge, die Leber und das Becken wurden mit folgenden Parametern simuliert: Lunge (80kV, 60mAs), Leber (80kV, 80mAs), Becken (100kV, 80mAs). Ergebnis: Abhängig vom Geschlecht und der untersuchten Körperregion variiert die effektive Ganzkörperdosis zwischen 2,9 und 7,1 mSv. Für geschlechtsspezifische Organe im primären Strahlenfeld wie die weibliche Brust (Lungenperfusion) oder Ovarien (Beckenperfusion) wurden effektive Organdosen von bis zu 3,0 mSv gemessen. Dies verursacht einen Anstieg der frauenspezifischen effektiven Dosis um bis zu 85,7% beziehungsweise 100,0% im Vergleich zur effektiven Ganzkörperdosis von Männern. Schlussfolgerung: Aufgrund applizierter effektiver Ganzkörperdosen von bis zu 7,1 mSv ist der verantwortungsvolle Umgang mit der vielversprechenden neuen Technik der 4D Perfusions-CT notwendig. Geschlechts- und organspezifische Unterschiede sollten gerade bei jüngeren Patienten bei der Planung von Tumorperfusionen berücksichtigt werden.
Korrespondierender Autor: Ketelsen D
Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen
E-Mail: email@dominik-ketelsen.de
Perfusions-CT - Organspezifische Dosis - Effektive Ganzkörperdosis