Rofo 2010; 182 - VO218_6
DOI: 10.1055/s-0030-1252639

Charakteristische Merkmale häufiger Subtypen des Non-Hodgkin-Lymphoms und Hodgkin-Lymphoms in der Computertomographie

J Kalkmann 1, P Johansson 2, M Forsting 1, U Dührsen 2, J Stattaus 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hämatologie, Essen

Ziele: Ziel war die Evaluation charakteristischer Merkmale der häufigen Subtypen des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) sowie des Hodgkin-Lymphoms (HL) in der Computertomographie (CT). Methode: Retrospektiv wurden 115 Patienten analysiert (72Männer, 43 Frauen, im Mittel: 54,6 Jahre), die ein histologisch gesichertes malignes Lymphom hatten (90 NHL, 25 HL) und von denen ein initiales Staging-CT von Hals, Thorax und Abdomen mit i.v. Kontrastmittel vorlag. Als häufige Subtypen des NHL wurden das indolente Follikuläre Lymphom Grad 1–2 (FL, n=28) sowie die aggressiven Subtypen Mantelzelllymphom (MCL, n=25) und diffus großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL, n=37) eingeschlossen. Zusätzlich wurde das nodular-sklerosierende HL (NSHL, n=25) berücksichtigt. Das Erscheinungsbild eines Lymphoms wurde anhand folgender Merkmale retrospektiv geblindet in den CT-Untersuchungen beurteilt: Homogenität, infiltratives Wachstum, Konglomeratbildung von Lymphknoten, extranodale Manifestation sowie das Vorliegen einer pleuralen, perikardialen oder peritonealen Ergussbildung. Mittels Chi-Quadrat-Test wurden Zusammenhänge zwischen den Merkmalen und den Lymphomsubtypen überprüft. Ergebnis: Das aggressive DLBCL zeigte häufig inhomogene Lymphknoten, ein infiltratives Wachstum, Konglomeratbildung sowie eine extranodale Manifestation (p<0,01). Das NSHL war ebenfalls häufig inhomogen und konglomerierend, wurde zudem aber oft von einem Erguss begleitet (p<0.01). Ein homogene und nicht infiltrative nodale sowie extranodale Manifestationen waren mit dem MCL assoziiert (p<0.01). Eine extranodale Manifestation, ein infiltratives und inhomogenes Erscheinungsbild zeigten sich nur selten bei dem indolenten FL (p<0.01). Schlussfolgerung: Durch die charakteristischen CT-Merkmale verschiedener Lymphomkategorien kann die Diagnosestellung und Subtypisierung unterstützt werden. Zusätzlich können aufgrund des typischen Erscheinungsbildes Hinweise auf eine sekundär hochmaligne Transformation entdeckt und geeignete Areale für die Biopsie ausgewählt werden.

Korrespondierender Autor: Kalkmann J

Universitätsklinikum Essen, Institut für diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen

E-Mail: janine.kalkmann@uk-essen.de