Rofo 2010; 182 - VO217_6
DOI: 10.1055/s-0030-1252633

MR-Anflutungsstudien für die Evaluation der Gewebeperfusion bei freien Lappentransplantaten

C Fellner 1, EM Jung 1, S Feuerbach 1, L Prantl 2
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Regensburg

Ziele: Bei der Transplantation freier Hautlappen ist eine frühzeitige Erkennung von Perfusionsdefekten entscheidend, um ggf. eine Revision vorzunehmen. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob sich die Gewebeperfusion des gesamten Lappens mithilfe einer MR-Kontrastmittel-Anflutungsstudie darstellen lässt. Methode: Insgesamt wurden 11 Patienten untersucht, wobei bei 9 Patienten aufgrund von Voruntersuchungen (klinisch, Ultraschall) von einer normalen, bei 2 Patienten von einer eingeschränkten Gewebeperfusion ausgegangen wurde. Für die Anflutung wurde eine 3D VIBE Sequenz eingesetzt, die den gesamten Lappen mit einer Voxelgröße von 1,5mm x 1,2mm x 4,4mm abdeckt. Die Kontrastmitteldynamik wurde über 2min 20s mit einer Zeitauflösung von 7s aufgenommen. Der prozentuale Signalanstieg wurde an ausgewählten Schichtpositionen im Lappen und in einem Referenzgewebe evaluiert, aus dem Verhältnis von prozentualem Signalanstieg im Lappen und im Referenzgewebe ein normierter Signalanstieg berechnet. Die Ergebnisse wurden einer statistischen Auswertung mit dem Wilcoxon- bzw. Mann-Whitney-Test unterzogen und Unterschiede mit P<0,05 als signifikant gewertet. Ergebnis: Bei Patienten mit normaler Lappenperfusion ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen dem Signalanstieg im freien Lappen und im Referenzgewebe, ebenso war der Signalanstieg nicht signifikant abhängig von der evaluierten Position innerhalb des Lappens. Bei Patienten mit beeinträchtigter Gewebeperfusion war der Signalanstieg im Lappen signifikant geringer als im Referenzgewebe. Ebenso war der Signalanstieg in Lappen mit beeinträchtigter Perfusion signifikant geringer als in Lappen mit normaler Perfusion. Schlussfolgerung: Mit einer Kontrastmittel-Anflutungsstudie lässt sich die Gewebeperfusion in freien Lappen semiquantitativ in verschiedenen Gewebeschichten über den gesamten Lappen im Vergleich zum umgebenden normalen Gewebe beurteilen.

Korrespondierender Autor: Fellner C

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93953 Regensburg

E-Mail: claudia.fellner@klinik.uni-regensburg.de