Rofo 2010; 182 - VO215_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252619

Untersuchungen zur mikrobiellen Kontamination und Zeiteffizienz bei Verwendung von vorgefüllten Injektionskolben in automatischen Injektoren: Ergebnisse einer klinischen Studie

B Buerke 1, A Mellmann 2, M Püsken 1, H Seifarth 1, W Heindel 1, J Wessling 1
  • 1Universität Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
  • 2Universität Münster, Institut für Hygiene, Münster

Ziele: Der Mehrfachgebrauch von Injektionskolben in automatischen Injektionsautomaten wird nach hygienischen Gesichtspunkten als bedenklich angesehen. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation der mikrobiellen Kontamination und Zeiteffizienz bei Verwendung von mit Kontrastmittel vorgefüllten Kolben für die Einmalverwendung. Methode: Um adäquate hygienische Verhältnisse zu gewährleisten, wurden Abklatschuntersuchungen von Ober- und Handflächen des technischen und ärztlichen Personals der CT-Abteilung vor Beginn der Studie durchgeführt. Die mikrobielle Kontamination der vorgefüllten Kolben für Kontrastmittel (Ultravist-370;prefilled syringe, Bayer-Schering Pharma, Deutschland) und der Kolben für die Kochsalzlösung wurde entsprechend zweier Protokolle analysiert:A) nach Einmalgebrauch des Kolbens für Kontrastmittel und des Kolbens für die Kochsalzlösung (n=60), B) nach Einmalgebrauch des Kolbens für Kontrastmittel und Mehrfachgebrauch des Kolbens für Kochsalzlösung für bis zu vier Injektionen (n=60). Die erforderliche Zeit für den Aufbau des Injektionsautomaten und die Auf-/Wiederbefüllung der Kolben wurde für jedes Protokoll erfasst. Ergebnis: Die mikrobielle Kontamination von Ober- und Handflächen befanden sich innerhalb des als hygienisch bezeichneten Intervalls. Die vorgefüllten Kolben für Kontrastmittel und die Kolben für Kochsalzlösung zeigten bei Einmalverwendung (A) keine mikrobielle Kontamination. Eine mikrobielle Kontamination (coagulase-negative Staphylococcen) fand sich in zwei Kolben für Kochsalzlösung bei Mehrfachverwendung (B). Der Zeitaufwand für den Aufbau des Injektionsautomaten unterschied sich nicht signifikant (p=0.45) zwischen Protokoll A (2.3±1.1 Minuten) und Protokoll B (2.0±1.4 Minuten). Schlussfolgerung: Die Verwendung von vorgefüllten Kolben für Kontrastmittel in Kombination mit Einfachverwendung von Kolben für Kochsalzlösung ist zeiteffizient und verhindert mikrobielle Kontamination, was insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Immunfunktion von besonderer Bedeutung ist.

Korrespondierender Autor: Buerke B

Universität Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48129 Münster

E-Mail: buerkeb@uni-muenster.de