Rofo 2010; 182 - VO215_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252618

Neue Möglichkeiten der kontrastmittel¬verstärkter Sonographie (CEUS) von Lebertumoren durch Bildfusion mit Spiral CT oder MRT

EM Jung 1, J Rennert 1, C Ross 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Uniklinikum Regensburg, Regensburg

Ziele: Beurteilung und Charakterisierung der Vaskularisation und Perfusion von Lebertumoren durch Bildfusion zwischen dynamischer kontrastmittelverstärkter Sonographie, der Spiral CT oder MRT mit Ultraschallnavigationstechnik. Methode: Zur Interventionsplanung wurden bei 30 Patienten mit histologisch gesicherten malignen Lebertumoren (18 x HCC, 8 x Metastasen, 1 x CCC, 1 x Lymphom) eine Bildfusion zwischen kontrastmittel¬verstärkter Sonographie (Bolus-injektion von maximal 5ml SonoVue® iv), in 25 Fällen mit der kontrastmittel¬verstärkten Spiral CT und in 5 Fällen mit der kontrastmittelverstärkten MRT durchgeführt. Alle Ultraschall-untersuchungen wurden von einem erfahrenen Untersucher mit einer Multifrequenzsonde (1–5MHz, LOGIQ E9, GE) durchgeführt mit Dokumentation von dynamischen Bildsequenzen im True Agent Detection Mode des Contrast Harmonic Imaging (CHI). Eine Tumorbeurteilung erfolgte durch die Charakterisierung der Kontrastmitteldynamik und Mikroperfusion mit CHI, fusioniert mit der Spiral CT oder MRT. Ergebnis: In 28/30 Fällen konnte eine exakte Übereinstimmung mit segmentaler Zuordnung der Tumorläsionen, in 2/30 Fällen eine vergleichbare Lokalisation mit der Bildfusion von CHI und Referenzbildgebung erreicht werden. Durch die Bildfusion gelang in 27/30 Fällen eine sichere Tumor-Charakterisierung. In 3/30 Fällen (Lymphom nach Lebertransplanation, multifokales CCC, Metastasen eines neuroendokrinen Tumors) ergab sich erst durch die histologische Sicherung die Diagnose. Beim HCC gelang in allen 18 Fällen eine Beurteilung der Tumorperfusion in 16 Fällen nach lokaler Chemoembolisation (TACE) oder in 2 Fällen nach Radiofrequenzablation (RFA). Es ließen sich durch Bildfusion CEUS/CT mehr Läsionen nachweisen als nur mit der CT (p<0,05) und vergleichbar mit der MRT. Schlussfolgerung: Durch Bildfusion von Spiral CT oder MRT mit CHI ergeben sich durch das Erfassen der dynamischen Mikroperfusion neue Möglichkeiten für die Beurteilung, Intervention und das Therapiemonitoring von Lebertumorherden

Korrespondierender Autor: Jung EM

Institut für Röntgendiagnostik, Uniklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93047 Regensburg

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