Rofo 2010; 182 - VO215_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252616

Kontrastverstärkter Ultraschall der Diagnostik von stumpfem Abdominaltrauma im Vergleich zum MS-CT

DA Clevert 1, A Horng 1, S Weckbach 1, WH Sommer 1, M Reiser 1
  • 1Klinikum der Universität München-Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Vergleich der Diagnosegenauigkeit zwischen der konventionellen Sonographie, der Echosignal verstärkten Sonographie und dem 64-Multidetektor CT in der Erfassung stumpfer Abdominaltrauma Methode: 86 Patienten (54Männer, 32 Frauen, mittleres Alter 58 Jahre) wurden nach stumpfen Abdominaltrauma mit der konventionellen Ultraschall und anschließend mit der kontrastverstärkten Sonographie am S 2000 und Sequoia 512 (Siemens/Acuson, Mountain View) mittels eines 4 C1 untersucht. Als Bolusinjektion wurden 1,6–2,4ml i.v. SonoVue (Bracco, Italien) appliziert. Die gesamte Untersuchung wurde CPS Mode durchgeführt und die Cine-Sequenzen wurden digital gespeichert. Das Kontrastmittelverhalten wurde in der arteriellen-, venösen- und in der Spätphase beurteilt. Die Untersuchung wurde geblindet durchgeführt. In der Auswertung wurde das CT als Goldstandard gewertet. Ergebnis: Bei 18 von 86 Patienten konnte der konventionelle Ultraschall Verletzungen der abdominellen parenchymatösen Organe nachweisen. Der kontrastverstärkte Ultraschall bestätigte die Ergebnisse und fand zusätzlich drei weitere Verletzungen der parenchymatösen Organe. Bei einem Patienten konnte zusätzlich noch eine aktive Blutung in das subcapsuläre Leberhämatom nachgewiesen werden. Die Auswertung der Multislice-CT Bilder bestätigte die Ergebnisse der kontrastverstärkten Sonographie. Schlussfolgerung: Die kontrastmittelverstärkte Sonographie mit SonoVue ermöglicht eine verbesserte frühzeitige und sichere Erfassung von abdomineller parenchymatöser Verletzungen im Vergleich zur konventionellen Sonographie. Sie stellt somit eine ergänzende Untersuchung zum CT dar, ohne dass Intensivpatienten von der Station zum CT transportiert werden müssen. Insbesondere bei Patienten mit einer vorhandenen Jodallergie oder erhöhten Nierenretentionswerten biete sie eine gute alternative zum CT.

Korrespondierender Autor: Clevert DA

Klinikum der Universität München-Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: Dirk.Clevert@med.uni-muenchen.de