Rofo 2010; 182 - VO214_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252613

Funktionelle Cine-MRT zur Detektion von Hernienrezidiv und intraabdominellen Verwachsungen nach operativer Hernienkorrektur

S Kirchhoff 1, R Ladurner 2, C Kirchhoff 3, M Reiser 1, A Lienemann 1
  • 1Ludwig Maximilians Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Ludwig Maximilians Universität München, Chirurgische Klinik und Poliklinik Innenstadt, München
  • 3Technische Universität München, Orthopädische Klinik und Poliklinik, München

Ziele: Ziel der Studie war es, die im Rahmen einer Narben-/Nabelhernien-Op implantierten Bauchwandnetze mit funktioneller Cine-MRT zu identifizieren und hinsichtlich Lage und Konfiguration zu beurteilen.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Evaluation typischer postoperativer Komplikationen, vor allem von Verwachsungen. Methode: Insgesamt 43 Patienten mit einer Narben-/Nabelhernie wurden entweder laparoskopisch mittels eines intraperitonealen onlay-Netzes oder präperitonealer Layers offen operativ versorgt. Eine MRT-Untersuchung unter Verwendung einer true-fast-imaging-with-steady-state-precession (trueFISP)-Sequenz wurde in transversaler/sagittaler Schichtführung durchgeführt. Eine 9-Segmentkarte des Abdomens wurde zur Dokumentation der Lokalisation und Typ der Verwachsungen verwendet. Die MR-Bilder wurden hinsichtlich Hernien-Rezidiv, Layer-/Netzmorphologie, Zustand der Muskulatur der vorderen Bauchwand und Bauchwandbeweglichkeit sowie Verwachsungen analysiert. Ergebnis: Der mittlere Abstand zwischen OP und MR-Untersuchung lag bei 6 bis 36 Monaten. Bei allen laparoskopisch operierten Patienten (n=17) waren die eingebrachten Netze MR-morphologisch nachweisbar, wohingegen bei den offen-Operierten nur in 6 von 26 Patienten dies der Fall war. Es zeigten sich 11 Hernienrezidive, sowie Nachweis von 70 Verwachsungen. 15/43 Patienten hatten eine reduzierte Bauchwandmobilität, 20 Patienten zeigten eine Asymmetrie des M. rectus abdominis. Schlussfolgerung: Die funktionelle Cine MRT erscheint prinzipiell geeignet, Verlaufsuntersuchungen bei Patienten nach Hernienkorrektur durchzuführen um die implantierten Netze/Layer zu identifizieren und evaluieren. Typische postoperative Komplikationen wie Verwachsungen und reduzierte Bauchwandmobilität können zusätzlich non-invasiv und strahlenfrei beurteilt werden.

Korrespondierender Autor: Kirchhoff S

Ludwig Maximilians Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Nussbaumstraße 20, 80336 München

E-Mail: sonja.kirchhoff@med.uni-muenchen.de