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DOI: 10.1055/s-0030-1252612
Rektumkarzinom-Staging nach neoadjuvanter Therapie: Kontrastmittel-MRT und Diffusionswichtung im Vergleich zum histopathologischen Befund
Ziele: Es soll der diagnostische Stellenwert der diffusionsgewichteten MRT im Vergleich zur Kontrastmittel-MRT beim präoperativen Staging nach neoadjuvanter Therapie untersucht werden. Methode: Prospektiv erhielten 20 Patienten (67±14 Jahre, 8 Frauen) mit einem lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom nach Abschluss der neoadjuvanten Therapie ein Re-Staging (1,5 T Magnetom Avanto, Dünnschicht-T2WI, single-shot EPI-DWI mit b=50/800, ceT1WI vor und nach Gadovist i.v., mit rektaler Kontrastierung). Das T- und N-Staging mittels DWI+T2WI, ceT1WI+T2WI und endorektalem Ultraschall (ERUS) wurden mit dem histopathologischen Befund verglichen. Ergebnis: Die histopathologische Aufarbeitung ergab pT0 (n=1), pT1 (n=1), pT2 (n=8), pT3 (n=8) and pT4 (n=1). Die mittleren ADC-Werte (s/mm2) waren 0,990±0,273 für den Primärtumor, 0,862±0,167 für suspekte Lymphknoten bei pN+ Patienten sowie 1,060±0,292 für Lymphknoten bei pN0 Patienten (ADC N+ vs. N-, p=0.058). Das T-Stadium wurde korrekt bei 85% (DWI), 75% (ceT1WI) and 60% (ERUS) bestimmt. Bei 3 Patienten mit pT2 ergab die DWI ein T3-Stadium. Die ceT1WI zeigte Fehlbewertungen bei 4 pT2 Patienten als T3 und bei einem pT3 Patienten als T2. Der Lymphknotenstatus war pN0 bei 14, pN1 bei 2 und pN2 bei 3 Patienten und wurde korrekt (N-/N+) in 90% (DWI), 85% (ceT1WI) and 71% (ERUS) klassifiziert. Die Sensitivität der DWI für Lymphknotenmetastasen war 80% (4 von 5 Patienten) bei einer Spezifität von 93% (14 von 15 patients). Der einzige in der DWI falsch-negative Patient hatte 2 nodale Mikrometastasen von 3mm Größe. Alle 8 Patienten ohne erkennbare mesorektale Lymphknoten in der DWI (b=800) waren pN0. Schlussfolgerung: Diffusions- und Kontrastmittel-MRT zeigen eine vergleichbar hohe diagnostische Wertigkeit und waren dem Routine-ERUS hinsichtlich der Bestimmung des T- wie auch des N-Stadiums überlegen. Patienten mit einer Kontraindikation für Gd-haltiges Kontrastmittel könnten nativ ohne wesentliche diagnostische Abstriche mit einer Kombination aus DWI und T2WI untersucht werden.
Korrespondierender Autor: Neubauer H
Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Oberdürrbacher Str. 6, 97080 Würzburg
E-Mail: inu75@web.de
Rektumkarzinom - MRT - DWI