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DOI: 10.1055/s-0030-1252603
Clopidogrel und Aspirin Resistenz bei pAVK Patienten – Untersuchungen zur Verbesserung der periinterventionellen, antithrombozytären Therapie
Ziele: Das verminderte Ansprechen oder Resistenz gegen Clopidogrel und Aspirin stellt ein klinisches Problem dar. Ziel der Untersuchungen war es, pAVK Patienten, die interventionell behandelt wurden, im Ansprechen auf Clopidogrel und Aspirin zu testen. Methode: Wir untersuchten 40 Patienten (Alter 69,8±8,8) die wegen chronischen arteriellen Verschlüssen oder Stenosen in der Interventionellen Radiologie behandelt wurden. Die Patienten bekamen 6–12h vor der Intervention einen Bolus von 500mg Aspirin und 300mg Clopidogrel. Direkt nach der Intervention wurde bei den Patienten das Ansprechen auf Clopidogrel mit VASP-FACS und Aggregometrie untersucht. Bei 14 Patienten wurde nach der Intervention zusätzlich das Ansprechen auf Aspirin mittels Aggregometrie untersucht. Die Patienten bekamen danach für 6 Monate pro Tag 100mg Aspirin und 75mg Clopidogrel. Nach 6 Monaten wurde bei 26 Patienten das Ansprechen auf Clopidogrel und bei 14 das Ansprechen auf Aspirin erneut untersucht. Ergebnis: Nach der Intervention lag bei 28 von 40 Patienten (70%) ein regelrechtes Ansprechen auf Clopidogrel vor, 12 (30%) waren resistent. Von den 14 Patienten bei denen das Ansprechen auf Aspirin untersucht wurde, zeigten alle (100%) ein regelrechtes Ansprechen auf Aspirin. Bei den nach 6 Monaten nachuntersuchten Patienten lag bei 20 (76,9%) ein regelrechtes Ansprechen auf Clopidogrel vor, 6 (23,1%) waren resistent. Von den 14 Patienten, bei denen das Ansprechen auf Aspirin nach 6 Monaten getestet wurde, zeigten 12 (85,7%) ein regelrechtes Ansprechen auf Aspirin, 2 (14,3%) zeigten ein nur partielles Ansprechen. Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass ein vermindertes Ansprechen oder eine Resistenz gegen antithrombozytäre Substanzen bei pAVK Patienten, die eine periphere arterielle Intervention erhalten, in bedeutsamer Anzahl vorhanden ist. Insbesondere bei Clopidogrel tritt dies häufig auf. Dies sollte von dem behandelnden interventionellen Radiologen in Betracht gezogen und getestet werden, um die Therapie zu optimieren.
Korrespondierender Autor: Strobl FF
Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen
E-Mail: fstrobl@gmx.de
Intervention - Clopidogrel - Resistenz