Rofo 2010; 182 - VO202_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252544

Evaluation des Therapieerfolges nach (Stent-) PTA von Nierenarterienstenosen unter Berücksichtigung des Interventions-Zeitpunktes

H Bovenschulte 1, B Krug 1, O Rehder 1, M Hellmich 2, KJ Lackner 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik f. Radiol. Diagnostik, Köln
  • 2Uniklinik Köln, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie, Köln

Ziele: Anhand einer retrospektiven Auswertung sollte der therapeutische Erfolg der (Stent-) PTA bei NAST anhand klinischer Parameter (RR, RR-Medikation, Nierenretentionswerte) beurteilt werden. Zusätzlich sollte in einer Subgruppenanalyse eine mögliche Änderung des Therapieerfolges zwischen den Zeiträumen 1994–2000 und 2000–2007 geprüft werden. Methode: Von 1994 bis 2007 wurden bei 104 Patienten 116 Interventionen (30 PTA bzw. 86 Stent-PTA) an Nierenarterienstenosen (NAST) klinisch nachverfolgt. Dazu wurden retrospektiv folgende Parameter aus den Patientenakten erfasst: syst./diast. RR, Zahl der RR-Medikamente, Kreatinin i.S., Harnstoff. Die Daten wurden zunächst nur im ersten postinterventionellen Jahr zur Beurteilung des kurz- und mittelfristigen Erfolges ausgewertet. Folgende Subgruppen wurden gebildet: Interventionsart (PTA/Stent-PTA), Interventionszeitpunkt (1994–2000/2000–2007), vorbestehende Niereninsuffizienz mit erhöhten Retentionsparametern (ja/nein). Ergebnis: Für alle von 1994–2007 mit einer Stent-PTA versorgten Patienten ergab sich im ersten postinterventionellen Jahr eine statitisch signifikante Reduktion des systolischen RR (147mmHg +- 21 vs. 140mmHg +-17; p<0,02). Bei dem Subkollektiv der von 2000–2007 mit einer Stent-PTA behandelten Patienten zeigte sich zusätzlich eine signifikante Abnahme der Zahl der eingenommenen RR-Medikamente (3,03 +-1,2 vs. 2,79 +-1,09; p<0,05). Für die weiteren Verlaufsparameter bzw. Subgruppen konnten tendenzielle Verbesserungen ohne statistische Signifikanz aufgezeigt werden. Insbesondere waren keine statistisch signifikanten Veränderungen nach einer reinen PTA zu verzeichnen. Schlussfolgerung: Die Stent-PTA von Nierenarterienstenosen bewirkte im ersten postinterventionellen Jahr eine signifikante Reduktion des systolischen Blutdruckes. Dies galt insbesondere für den Beobachtungszeitraum 2000–2007 (Verbesserungen in der Materialtechnik). Der therapeutische Effekt der Stent-PTA lag über dem der reinen PTA.

Korrespondierender Autor: Bovenschulte H

Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik f. Radiol. Diagnostik, Kerpener Str. 62, 50924 Köln

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